LASK, Austria Salzburg, Austria Klagenfurt, Wacker Innsbruck, Austria Lustenau – dazu St. Pölten, Wiener Neustadt, Kapfenberg, FAC und auch Liefering: Was die Erste Liga kommende Saison an Attraktivität zu bieten hat, dürfte Austria-Lustenau-Fans wohl nur kurz eifersüchtig nach Altach blicken lassen. Vor allem die Aufsteiger Austria Salzburg und Austria Klagenfurt werden der Liga einen zusätzlichen Attraktivitätsschub geben. Die Traditons-Clubs im Überblick:
Die Neuen
SV Austria Salzburg
Nach der Übernahme der altehrwürdigen Salzburger Austria und der Auslöschung der violett-weißen Tradition durch Red Bull gründete ein harter Kern von Fans den Verein neu. In der Saison 2006/07 startete der Club in der untersten Spielklasse, der Salzburger 2. Klasse Nord A. Anfangs wurde das Projekt milde belächelt. Doch Austria Salzburg “neu” gelang der Durchmarsch in die Regionalliga West. Während die Violett-Weißen vorige Saison noch recht klar in der Aufstiegs-Relegation am FAC scheiterten, gelang dieses Jahr dank Direktaufstiegs der Sprung in die Erste Liga. Der Verein hat bereits angekündigt, auch eine Leistungsstufe höher im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten “Unmögliches” schaffen zu wollen. Bekannte Bundesliga-Profis sollen zum Verein geholt werden.
Doch nicht nur die Mannschaft verspricht Bundesliga-Flair: Denn der Support der Salzburg-Fans ist absolut Top. Gespannt darf man schon auf die West-Derbys mit Austria Lustenau und Wacker Innsbruck sein.
Daten:
Gegründet am 7. Oktober 2005
Vereinsfarben: Violett-Weiß
Stadion: My Phone Austria Stadion
Plätze: 1.566
Austria Klagenfurt
Noch eine Austria: Der Verein, der 2007 als “Nachfolgeverein” des 1920 gegründeten Kärntner Traditionsvereins ins Leben gerufen wurde, führte bis 2010 ein Schattendasein. Dann griff man via Spielgemeinschaft in der Regionalliga Mitte aktiv ins Geschehen ein. Es folgten schwierige Jahre, der Verein stand bereits vor dem Aus. Diese Saison gelang allerdings der Durchbruch: Die Klagenfurter Austria qualifizierte sich für die Relegationsspiele zum Aufstieg in die Erste Liga. Dort ging es gegen den Vertreter der Regionalliga Ost, Parndorf. Während die Burgenländer das erste Spiel mit 2:1 für sich entscheiden konnten, behielten die Klagenfurter am Dienstag im Rückspiel in einem wahren Thriller mit einem 4:1 nach Verlängerung das bessere Ende für sich. Der Verein ist eine wahre Bereicherung für Österreichs Profi-Fußball – denn nicht nur, dass er mittlerweile auch über einen veritablen Fanblock verfügt: So kehrt mit dem Club auch das modernste und wahrscheinlich derzeit schönste Stadion Österreichs, das Wörthersee-Stadion, zurück in den Profi-Fußball. Der Verein hat jedenfalls viel vor – die mittelfristige Zielvorgabe lautet Bundesliga.
Daten:
Gegründet am 19. Jänner 2007
Vereinsfarben: Violett-Weiß
Stadion: Wörthersee-Stadion
Plätze: 32.000
Die Top-Favoriten:
LASK Linz
Auch der LASK hat bewegte Zeiten hinter sich: Der Traditionsverein aus Linz – immerhin erstmaliger Nicht-Wiener-Meister im Jahre 1965 – hat von allen österreichischen Vereinen eines der höchsten Potenziale, und müsste gemessen an den Voraussetzungen Fixstarter in der Bundesliga, aber wahrscheinlich auch in den internationalen Bewerben, sein. In den letzten Jahren ging es allerdings stetig bergab. Unter Präsident Peter-Michael Reichel, der den Verein in krisengeschüttelten Jahren übernahm, konnte nur kurz an den Erfolg vergangener Tage angeschlossen werden. Was folgte, war ein rasanter Absturz, der aufgrund eines Lizenzentzugs sogar bis in die Regionalliga führte. 2013 schien es dann nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis die Lichter komplett ausgehen. Doch an Weihnachten 2013 wendete sich das Blatt: Eine Investorengruppe übernahm den Verein, und der Aufstieg in die Erste Liga gelang. Es wurde massiv in Verstärkungen investiert, der angepeilte Aufstieg in die Bundesliga sollte in der abgelaufenen Saison aber nicht gelingen. Nun will es der LASK aber endgültig wissen: Um den neuen Trainer Oliver Glasner soll eine schlagkräftige Truppe aufgebaut werden. Ex-Nationalteamspieler Andreas Ivanschitz wird bereits mit dem Verein in Verbindung gebracht. Fix verpflichtet wurde Manuel Kerhe vom WAC – immerhin ein gestandener Bundesliga-Kicker.
Daten:
Gegründet am 7. August 1899
Vereinsfarben: Schwarz-Weiß
Stadion: Stadion der Stadt Linz (“Gugl”)
Plätze: 20.500
SKN St. Pölten
Noch ein Verein mit hohen Zielen – und voller Rückendeckung der Landespolitik: 2000 gegründet, will die Equipe diese Saison endlich den heißersehnten Aufstieg packen. Verstärkt wurde die Mannschaft mit Neo-Trainer Karl Daxbacher sowie dem Ex-Altach-Kicker Florian Mader bereits namhaft. Das Stadion ist schon eindeutig bundesliga-tauglich: Für den Verein wurde ein 8.000 Zuschauer umfassendes Schmuckkästchen aus dem Boden gestampft. 2012 folgte die Einweihung. 2016 Soll darin Bundesliga-Fußball zu sehen sein.
Daten:
Gegründet im Juni 2000
Vereinsfarben: Blau-Gelb-Rot
Stadion: NV Arena
Plätze: 8.000
Die Herausforderer:
Austria Lustenau
Lange sah es nicht gut aus für die Lustenauer Austria, bis wenige Runden vor Schluss spielte man sogar noch gegen den Abstieg. Eine “verkorkste” Saison, wie auch Verantwortliche und Spieler bekannten. 2015/2016 soll alles besser werden. Trainer und Retter Lassaad Chabbi, unter dem die Trendwende erfolgte, bleibt an Bord. An Motivation dürfte es für Spieler und Fans nicht mangeln: Die von den Namen her top besetzte Liga verspricht so spannend wie nie zuvor zu werden. Für Fußball-Feste ist alles angerichtet!
Auch von Seiten des Vereins kann man der “Erste Liga neu” einiges abgewinnen. Daniel Ernemann sagt im Gespräch mit VOL.AT, er habe den Aufstieg der Klagenfurter am Dienstag mit “Freude” zur Kenntnis genommen. Dass die Liga durch die beiden neu eingestiegenen Traditionsvereine einen massiven Attraktivitätsboost bekommen hat, bestätigt auch er. “Natürlich sind auch unsere Zuschauer glücklich mit einer attraktiven Liga”. In erster Linie schauen die Lustenauer aber auf sich selbst, um das Publikum wieder vermehrt ins Stadion zu bekommen. Vor allem gelte es dabei, die in der Vorsaison vorhandene Heimschwäche abzulegen.
“Für die Attraktivität der Liga ist der Aufstieg der Traditionsvereine gut, sportlich wird es sicher nicht einfacher”, meint Austria-Lustenau-Präsident Hubert Nagel auf VOL.AT-Nachfrage. Er erwarte sich aber so oder so eine sportliche Steigerung seines Teams. Ziel sei ein Platz in den vorderen Tabellenregionen. Und auch Nagel befindet, dass es in erster Linie gelte, zur gewohnten Heimstärke zu finden.
Daten:
Gegründet im Juni 1914
Vereinsfarben: Grün-Weiß
Stadion: Reichshofstadion
Plätze: 8.800
Wacker Innsbruck
Noch einer dieser ganz großen Namen im heimischen Fußball, gegründet als Nachfolgeverein des krachend gescheiterten FC Tirol. Der Absteiger aus der Bundesliga hat eine komplett verkorkste Chaos-Saison hinter sich. Eigentlich sah sich der Verein zu Beginn der Saison als Mit-Favorit, holte zahlreiche Ex-Bundesliga-Kicker (Jürgen Säumel, Andreas Hölzl, Pascal Grünwald). Doch erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Die Tiroler schlitterten nach und nach in eine ausgewachsene Krise, befanden sich lange Zeit auf einem Abstiegsplatz. Auch die Innsbrucker schafften dann dank eines Trainerwechsel die Schubumkehr: Michael Streiter wurde vor die Türe gesetzt, geholt wurde Taktikfuchs Klaus Schmidt. Erst am letzten Spieltag wurde schließlich der Klassenerhalt fixiert. Die neue Saison soll die vergangene vergessen machen: Sportdirektor Florian Klausner musste bereits seinen Hut nehmen. Am Spielersektor soll und muss sich einiges ändern, hat der Verein auch einige Abgänge (unter anderem Verteidiger Christian Schilling, der zu Altach wechselt) zu verzeichnen.
Daten:
Gegründet am 21. Juni 2002
Vereinsfarben: Schwarz-Grün
Stadion: Tivoli Neu
Plätze: 17.000
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