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Live-Talk mit Erwin Dünser: "Cannabis muss nicht diskutiert werden!"

Erwin Dünser von der CPÖ war zu Gast im VOL.AT-Livechat und erörterte das Programm der Christlichen Partei Österreich.

Im Gespräch mit VOL.AT-Chefredakteur Marc Springer stand der CPÖ-Politiker Rede und Antwort. Unter anderem zu folgenden Themen:

  • Jugendliche und Cannabis

“Jugendliche sollten nicht fremdbestimmt werden, deshalb halte ich Bestrafung auch für den falschen Weg. Sie sollten Eigenverantwortung haben.” Das Thema Cannabis an sich findet Dünser jedoch sowieso fehl am Platz: “Meiner Meinung nach ist das kein Thema, das diskutiert werden muss.” Das Problem sei natürlich existent, genauso wie Pump Guns existent seien, sagt er. Man müsse nicht alles diskutieren, weil dann die wesentlichen Anliegen bei einer Landtagswahl verloren gehen würden. Laut dem CPÖ-Politiker gebe es auch wichtigere Themen im Landtag, die durch die Cannabis-Thematik an den Rand geschoben werden. “Ich glaube nicht, dass das ein Thema bei den Jugendlichen ist. Aus meinen Gesprächen mit Jugendlichen habe ich erfahren, dass ihnen Ausgehzeiten viel wichtiger sind. Es werden zu viele sinnlose Vorschriften gemacht.”

  • Rauchverbot in der Gastronomie

Ein generelles Rauchverbot kann sich Erwin Dünser überhaupt nicht vorstellen. “Meiner Ansicht nach muss das Bauern- und das Wirtshaussterben aufhören. Auch hier gilt für mich: lieber Eigenverantwortung als Fremdbestimmung.” Er selbst ist Nichtraucher, trifft sich aber auch gerne mit Bekannten in Raucherlokalen. Das müsse jeder für sich entscheiden. Die Einschränkungen, welche die Wirte bis jetzt erfahren haben, seien für ihn weit genug gegangen.

  • Homosexualität

“Ich finde es nicht richtig, wenn homosexuelle Menschen diskriminiert werden, aber ich mache eher die Erfahrung, dass sie privilegiert werden.” Das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare sei bereits in den Startlöchern. “Wenn wir dagegen nicht kämpfen, wird es sicher von den restlichen Parteien verlangt werden.” Der Mensch wird immer von Gott geliebt, da ist er sich sicher, doch Christen verurteilen die Sünde und für mich zählt Homosexualität dort auch dazu. Ob man von Homosexualität geheilt werden kann, dazu will er nichts sagen. “Ich bin kein Arzt und kenne mich damit zu wenig aus.”

  • Abtreibung

“Die Christen sagen ganz klar: Keinem Menschen ist es erlaubt,  andere umzubringen.” Für sie sei es ab der Empfängnis ein Mensch und deshalb solle es nicht erlaubt sein ein Kind zu töten. “In Indien werden Mädchen abgetrieben, bei uns behinderte Kinder”, sagt er. Ein Szenario, bei dem es vertretbar wäre, fällt ihm nicht ein. “Auch bei Vergewaltigungen sollte es verboten sein. Ein Beispiel ereignete sich vor 25 Jahren in den USA. Ein Mädchen wurde vergewaltigt und dadurch auch schwanger. Sie behielt das Kind und heute ist ihre Tochter die amtierende Miss Pennsylvania. Zusammen kämpfen sie nun gegen Gewalt an Frauen. Es kann also immer etwas Gutes herauswachsen und deshalb sollte Abtreibung nicht erlaubt sein.” Auch bei einer Gesundheitsgefährdung der Mutter sollte man nicht unüberlegt handeln. “Ich kenne auch einen Fall im Großen Walsertal in dem der Mutter geraten wurde aus gesundheitlichen Gründen abzutreiben. Sie hat sich aber dagegen entschieden und sowohl sie als auch ihr Kind haben überlebt.” Laut Dünser sollte man das Leben in Gottes Hände legen.

  • Asylwerber

“Ich komme aus Raggal und wir haben die Quote, denke ich, sehr wohl erfüllt.” Ein Problem mit Immigranten ortet er nicht. “Eines muss man aber ganz klar sagen: Man sollte Gäste immer willkommen heißen, aber wenn er sich nicht benimmt, muss man ihn auch irgendwann vor die Türe setzen.” Aus seiner Sicht wäre die Arbeitsbewilligung für (O-Ton) “Asylanten” mehr als sinnvoll. “Ich bin der Meinung, dass es genug Arbeit gibt. Wir haben Berufsgruppen, die überbelastet sind und auch Landwirte wäre, sicher sehr froh, wenn Asylanten ihnen helfen könnten.”

  • Steuerentlastung

Ein Konzept für eine Steuerentlastung habe die CPÖ noch nicht. “Die Steuern werden jedes Jahr angehoben und zwar beträchtlich, trotzdem machen wir immer mehr Schulden. Das verstehe ich nicht.” Dieses Handeln sei laut Dünser unfair, denn die Schulden würden für die kommende Generation gemacht werden.

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