Die Staatsanwaltschaft hatte für Knox 30 Jahre Haft, für Sollecito 26 Jahre gefordert. Sollecito wartete nicht wie ursprünglich angekündigt auf den Richterspruch. Vor Gericht anwesend waren dagegen Merediths aus Großbritannien angereisten Geschwister.
Knox ́Anwälte wollen Berufung einlegen
Das Urteil im Prozess wegen des Mordes an der britischen Austauschstudentin Meredith Kercher erging am Ende einer Gerichtsverhandlung von mehr als elf Stunden. Giulia Bongiorno, Rechtsanwältin des angeklagten Italieners Raffaele Sollecito, der zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde, kritisierte das vom Berufungsgericht in Florenz gefällte Urteil.Florenz/Washington. Es gebe keinerlei Beweise gegen die Angeklagten. Sollecito werde beim Kassationsgericht in Rom, der dritten und letzten Instanz im italienischen Justizsystem, Einspruch gegen seine Verurteilung einlegen, sagte die Anwältin. .
“Das ist lediglich eine Etappe, dieses Urteil wird nicht halten”, kommentierte die Anwältin. Sollecito soll laut dem Richterbeschluss der Pass entzogen werde, damit er das Land nicht verlassen könne. Ihm droht jedoch bis zum letztinstanzlichen Urteil nicht die Haft. Auch die Anwälte von Knox kündigten Einspruch gegen das Urteil an. “Wir werden weiterhin im Interesse Amandas kämpfen. Es tut uns wegen ihr sehr leid. Die langen Beratungen vor dem Urteil bezeugen, dass in diesem Fall vieles nicht klar ist”, so der Rechtsanwalt Luciano Ghirga.
Knox und Sollecito waren bereits 2010 wegen Mordes an Kercher im Jahr 2007 zu 26 und 25 Jahren Gefängnis verurteilt worden, ein Berufungsgericht sprach sie jedoch 2011 frei. Der neue Prozess in Florenz war 2013 vom obersten italienischen Berufungsgericht angeordnet worden und hatte im vergangenen September begonnen. Knox, die nach dem Freispruch in die USA zurückgekehrt war, kam aus Angst vor einem neuen Schuldspruch nicht nach Italien.
Der Ivorer Rudy Hermann Guede war wegen Beihilfe zum Mord und sexueller Gewalt zu 16 Jahren Haft verurteilt. Die Staatsanwälte behaupten, dass Guede nicht allein für das Delikt verantwortlich gemacht werde könne. In allen Blutlacken, die am Tatort gefunden worden waren, seien auch DNA-Spuren Amandas vorhanden gewesen.
(APA)
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