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Viele offene Fragen nach US-Schulmassaker

Die Hintergründe des Schulmassakers mit 27 Toten in den USA liegen weiter im Dunkeln. Die Polizei räumte am Sonntag ein, dass sie die Motive des 20-jährigen Amokläufers noch nicht kennt. US-Medien berichteten, seine ebenfalls erschossene Mutter sei eine Waffennärrin gewesen und habe ihren Sohn mit auf den Schießstand genommen. Unterdessen werden die Rufe nach strengeren Waffengesetzen lauter.
USA stehen unter Schock
"Wir hatten einfach Angst"
Obama tief erschüttert
Amokläufe an US-Schulen


Präsident Barack Obama wollte am Abend bei einer Trauerfeier in Newtown sprechen und (01.00 Uhr MEZ) Eltern der erschossenen Grundschüler treffen. Angesichts des Schocks wegen des Massakers wurden die Forderungen nach strengeren Waffengesetzen immer lauter. Der demokratische Politiker Jerry Nadler meinte: “Wenn der Präsident jetzt handelt und einen Kreuzzug anführt, wäre das wunderbar.” Obama hatte zwar bereits zu “bedeutsamem Handeln, um weitere Tragödien wie diese zu verhindern” aufgerufen. Doch die Waffenlobby ist extrem mächtig; in über 40 Prozent der US-Haushalte existieren Schusswaffen.

Die Ermittlungen der Behörden gehen nur schleppend voran. “Es gibt noch viele Zeugen, die befragt werden müssen”, sagte Polizeioffizier Paul Vance am Sonntag. Am Abend konnte er dann aber immerhin die Identität des Todesschützen bestätigen. Es handle sich um den 20-jährigen Adam Lanza. Der Täter habe am Freitag zunächst zu Hause seine Mutter und dann in der Schule 20 Kinder und sechs Erwachsene erschossen. Wie seine anderen Opfer habe die Leiche von Lanzas Mutter mehrere Schusswunden aufgewiesen. Lanzas Tod nach der Bluttat sei “als Selbstmord eingestuft” worden.

Der Killer ging mit größter Grausamkeit vor: Bis zu elf Mal schoss er auf die zwölf Mädchen und acht Jungen, auf fünf Lehrerinnen und die Schulpsychologin, bevor er sich selbst tötete. Vor dem Massaker an der Sandy-Hook-Grundschule soll er seine Mutter erschossen haben. Die Toten in der Schule hätten “verheerende Verletzungen” aufgewiesen, sagte der leitende Gerichtsmediziner H. Wayne Carver am Samstagabend sichtlich erschüttert: “Es ist das schrecklichste, das ich in mehr als 30 Berufsjahren gesehen habe.”

Die Mutter des Amokläufers war nach einem Bericht der “New York Times” eine Waffennärrin. “Sie liebte Waffen”, schrieb die Zeitung über die 52-Jährige. Die Frau sei seit 2008 geschieden gewesen und habe mit ihrem Sohn zurückgezogen in einem großen Haus in Newtown gelebt.

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