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Keine Winterpause für Biber in Vorarlberg

Seit 2006 sind die Biber wieder in Vorarlberg heimisch. Derzeit schätzt man den Bestand auf an die 70 Tiere, die vor allem im Rheintal ihre Bauten aufbauen. Die großen Nagetiere bringen ihre ganz eigenen Herausforderungen mit sich.
Bilder von Biber-Schäden
Seit 2006 sind in Vorarlberg wieder Biber heimisch, nach dem sie durch die Bejagung 1685 aus dem Ländle verschwanden. Der Bestand der Nagetiere wächst seitdem, immer mehr Reviere von in Vorarlberg geborenen Jungbibern entstehen entlang von Fließgewässern und Tümpeln.

Lebensraum Rheintal und Bregenzerwald

Nachgewiesen ist das vegetarische Säugetier bereits im Rheintal und Bregenzerwald, auch das Walgau komme als Lebensraum in Frage. Die einzige Anforderung an den Lebensraum ist eine ausreichende Tauchtiefe. Wenn diese fehlt, dann schafft er ihn sich. Ansonsten benötigt der Biber nur ein ausreichendes Futterangebot.

Daher ist er sowohl am Bodensee wie auch bei menschlich geschaffenen Kanälen im Ried zu finden. Derzeit liege der Bestand bei rund 70 Tieren.

Konflikte zwischen Mensch und Biber

Leicht erkennbar sind die Reviere an den angenagten und gefällten Bäumen in der Nähe der Wasserflächen. Deren Äste und Stämme dienen als Nahrung und Baumaterial für die Wohninseln und Staudämmen der bis zu 36 Kilo schweren Säugetieren. Dabei kann es zu Konflikten mit dem Menschen kommen. Neben Waldbesitzern zählen dazu scheinbar auch Hausbesitzer, in der Schweiz sollen die Nager auch schon Scheunen durch Untergraben gefährdet haben. 

Bibermanagement Vorarlberg

Für mögliche Konflikte zwischen dem geschützten Biber und der Bevölkerung wurde von 2013 das Bibermanagement Vorarlberg ins Leben gerufen, geleitet von Agnes Steininger. Die Beratungsstelle des Naturschutzverbandes Rheindelta ist die Anlaufstelle für alle Hinweise auf neue Biberbauten. Sie sorgt auch vor allem durch kleinere bauliche Maßnahmen für ein funktionierendes Miteinander. So werden schützenswerte Bäume oft durch Drahtgitter vor dem Zugriff der Biber geschützt.

Auch an massiven Bäumen wagen sich Biber. - Privat
Auch an massiven Bäumen wagen sich Biber. - Privat ©Auch an massive Bäumen wagen sich die Biber. – Privat

Keine Winterpause für die Nagetiere

Hierzu zählen vor allem Eichen und Bäume an potentiellen Gefahrenstellen wie neben Straßen. Dabei beschränkt sich der Biber nicht nur auf kleine Bäume, sondern greift auch massive Stämme an. Dies ist auch jetzt im November notwendig, da Biber keinen Winterschlaf halten und auch in der kalten Jahreszeit aktiv sind. Wir trafen Steininger bei solchen Schutzmaßnahmen in Hard und sprachen mit ihr über die derzeitigen Herausforderungen.

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