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Kein Unschuldslamm: Auch Hillary Clinton setzen Skandale zu

Auch Hillary Clinton hat kein gutes Image.
Auch Hillary Clinton hat kein gutes Image. ©APA/AFP
Während des US-Wahlkampf lag der Fokus oft auf den unzähligen Skandalen des republikanischem Kandidaten Donald Trump. Aber auch das Image seiner Konkurrentin Hillary Clinton ist angekratzt.
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Insbesondere der sogennante E-Mail-Skandal begleitet Clinton schon seit einiger Zeit. Aber auch die von Ehemann Bill gegründete Stiftung Clinton Foundation hat keinen guten Ruf. Die Skandale aus der Präsidentschaft Bill Clintons sind ebenfalls im Gedächtnis der Bevölkerung hängen geblieben. Dieser hatte seine sexuelle Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky selbst unter Eid noch verleugnet. Die Clinton-Skandale im Überblick:

Die E-Mail-Affäre

Die E-Mail-Affäre hatte im gesamten Wahlkampf wie eine dunke Wolke über Clinton gehangen. Der Hintergrund: In ihrer Zeit als Außenministerin hat sie auch dienstliche Korrespondenzen über einen privaten Server in ihrem Haus laufen lassen. Trump nutzte das im Wahlkampf immer wieder als massive Munition – als Beweis dafür, dass Clinton nicht vertrauenswürdig sei, immer wieder versuche, etwas zu verbergen.

»WikiLeaks on Twitter New emails reveal Donna Brazille leaked two more debate questions to Hillary Clinton https://t.co/C9flji5x7I More: https://t.co/e6NwsYNiaP«

FBI-Chef James Comey hatte Clinton im Sommer zum Abschluss von Ermittlungen zwar extrem sorgloses Verhalten bescheinigt, aber nichts, was strafrechtliche Folgen rechtfertige. Am 28. Oktober löste er dann einen Feuersturm der Entrüstung aus, als er publik machte, dass FBI-Ermittler neue E-Mails von Clinton oder an ihre Adresse gefunden hätten, die noch nicht untersucht worden seien – und nun geprüft würden. Das Rennen zwischen ihr und Trump wurde seitdem enger.

»WikiLeaks on Twitter RELEASE: The Podesta Emails Part 34 #PodestaEmails #PodestaEmails34 #HillaryClinton #imWithHer https://t.co/Uc5c5DuWgF«

Am Sonntag teilte Comey nun in einem Brief an Kongressmitglieder mit, dass die neuen Ermittlungen abgeschlossen seien und sich nichts an der Einschätzung vom Sommer geändert habe. Um wie viele E-Mails es sich handelte, sagte Comey nicht. Aber Trump sprach in Michigan von 650 000 und äußerte Zweifel daran, dass das FBI in den vergangenen Tagen wirklich alle untersucht habe.

Wirbel um die Clinton-Stiftung

Einige der E-Mails von Hillary Clinton, die von der Plattform WikiLeaks veröffentlicht wurden, legen nahe, dass sie Spendern der gemeinnützigen Clinton-Foundation Termine im Außenministerium einräumte. Völlig unklar ist, ob die Gesprächspartner tatsächlich irgendwelche Vorteile aus den Treffen ziehen konnten. Die Gegenseite schlachtet das Thema dennoch aus. Und nicht nur konservative Medien berichteten in allen Facetten über jedes Detail.

Im Kreuzfeuer standen unter anderem der ehemalige Manager der Stiftung, Doug Band, Clintons Beraterin Cheryl Mills und Huma Abedin, Wahlkampf-Vizechefin der demokratischen Kandidatin.

Benghazi-Anschlag

Zu den bittersten Momenten von Hillary Clintons Amtszeit als US-Außenministerin unter Barack Obama zählt der Anschlag auf die US-Vertretung im libyschen Benghazi, bei dem der Botschafter und drei weitere US-Bürger getötet wurden. Seit der islamistischen Attacke am 11. September 2012 muss sich Clinton gegen Vorwürfe wehren, nicht für ausreichenden Schutz ihres Personals gesorgt zu haben. Trump sieht in dem Angriff einen weiteren Beleg für die Inkompetenz der Ex-Außenministerin. Clinton hat die politische Verantwortung für die Geschehnisse übernommen. Allerdings sei sie in die Sicherheitsvorkehrungen für die Vertretung nicht persönlich eingebunden gewesen.

Irak-Invasion

Als Senatorin stimmte Clinton im Jahr 2002 für die Ermächtigung an den damaligen Präsidenten George W. Bush, militärisch gegen den irakischen Machthaber Saddam Hussein vorzugehen. Trump, der die Invasion als Desaster betrachtet, sieht dieses Votum als weiteren Beleg für Clintons mangelnde Qualifikation für das Präsidentenamt.

Clinton hat im Rückblick ihr Votum damit erläutert, dass die Androhung eines Militärangriffs als Druckmittel gedacht gewesen sei, um Saddam zur Zulassung weiterer UNO-Waffeninspektionen zu bewegen. Die Inspektoren sollten prüfen, ob der Machthaber im Besitz von Massenvernichtungswaffen war. Im Nachhinein bezeichnet Clinton ihre Zustimmung zu der Kriegsermächtigung als Fehler.

Bill Clintons Sex-Skandale

Am bekanntesten ist wohl Bill Clintons Affäre mit der Praktikantin Monika Lewinsky. Der Satz des damaligen Präsidenten “Ich hatte keine sexuellen Beziehungen mit dieser Frau, Miss Lewinsky” erlangte weltweite Bekanntheit. Der Affäre folgte ein Amtsenthebungsverfahren gegen Bill Clinton, das allerdings erfolglos blieb.

»USA: Clinton Denies Having An Affair With Monica Lewinsky – 1998 US President Bill Clinton has denied having an affair with former White House intern Monica Lewinsky and asking anyone to lie. Clinton made the denial when he appeared at a child care event at the White House with First Lady Hillary Rodham Clinton and Vice-President Al Gore on Monday.«

Die Lewinsky-Affäre war jedoch nicht der einzige derartige Vorwurf, der gegen Hillary Clintons Ehemann erhoben wurde. Juanita Broaddrick warf dem Ex-Präsidenten, der damals Generalstaatsanwalt von Arkansas war, vor, er habe sie 1978 vergewaltigt. Paula Jones warf Bill Clinton vor, er habe sie sexuell belästigt. Jones erhielt im Rahmen einer außergerichtlichen Einigung eine hohe Entschädigung. Die Einigung schloss aber kein Schuldeingeständnis Clintons mit ein. Das Model Gennifer Flowers gab 1992 an, sie habe eine jahrelange Affäre mit Bill Clinton gehabt. Kathleen Willey, eine ehemalige Praktikantin im weißen Haus, gab 1998 an der damalige Präsident habe sie 1993 im Oval Office unsittlich berührt.

(Red./dpa/APA)

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