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Kann Schnarchen krank machen? Schlafstörungen treten selten alleine auf

Ein durchschnittlicher Erwachsener braucht täglich zwischen sechs und neun Stunden Schlaf.
Ein durchschnittlicher Erwachsener braucht täglich zwischen sechs und neun Stunden Schlaf. ©APA
Schnarchen hindert nicht nur den Bettnachbarn am erholsamen Schlaf, auch der Schnarcher selbst hat durch die Atemstörung viele teils verheerende gesundheitliche Folgen.

“Eine Schlafstörung kommt selten allein”, sagte die Leiterin des Schlaflabors im Wiener AKH, Gerda Saletu-Zyhlarz, und machte auf einer Pressekonferenz am Donnerstag in Wien auf die psychischen und organischen Folgekrankheiten aufmerksam. Depressionen und Angststörungen treten bis zu 70 Prozent gemeinsam mit schlafbezogenen Atemstörungen auf. Ursache sind die Angst zu ersticken, der damit verbundene Dauerstress und Schlafmangel, aber auch die Veränderung des Gehirnstoffwechsels durch den Sauerstoffmangel, erläuterte die Psychiaterin. Überdies bedingen die Atempausen im Schlaf Diabetes, Bluthochdruck und Schlaganfälle. Denn der regelmäßige Sauerstoffmangel führe zu einer chronischen Entzündung der Gefäße und damit zur Arterienverhärtung oder einer chronischen Entzündung des Fettgewebes und damit zur Insulinresistenz, erklärte Facharzt Boris Fugger.

Schlaftabletten sind keine Lösung

Alkohol und Schlaftabletten führen zwar zu einem tieferen Schlaf, Lungenfacharzt Wolfgang Mallin aus Enzenbach warnte aber vor solchen Hilfsmitteln. Gerade bei anatomisch bedingten Schlafstörungen, wenn etwa nicht genug Platz zwischen Gaumen und Zunge oder in den Nasenflügeln ist, könnten beispielsweise Schlafmittel das Einatmen noch schwieriger machen. Sie entspannen nämlich die Muskeln. Die Hals- und Brustmuskulatur müsste aber umso kräftiger pumpen, um den Sauerstoff in die Lungen zu bekommen. Außerdem machen Schlafmittel süchtig: “Für ein Jahr Schlaftabletten braucht man einen Monat, um davon wegzukommen”, mahnte Mallin.

Wieviel Schlaf ist normal?

Um nicht in die “Schlafschuld” zu schlittern, indem man so viel Schlafmangel anstaut, dass man von Sekundenschlaf oder Dauermüdigkeit übermannt wird, braucht ein Mensch zwischen vier und zehn Stunden Schlaf. Das hängt vom Typ ab: Napoleon und Caesar brauchten bekanntlich nur drei Stunden Schlaf, Einstein über zwölf. Die beste Schlafposition ist übrigens die Seitenlage.

(APA)

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