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IV Vorarlberg: "Vom Kirchturmdenken zur Exzellenz - Vorarlbergs urbaner Weg"

"Vom Kirchturmdenken zur Exzellenz mit Vorarlbergs urbanem Weg": Vor 400 prominenten Wirtschaftstreibenden und Industriellen aus Vorarlberg präsentierte IV-Präsident Martin Ohneberg am Montag beim Neujahrsempfang der IV Vorarlberg ein neues Konzept für den Wirtschaftsstandort und Lebensraum Vorarlberg.
Neujahrs-Empfang 2017
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Neujahrsempfang der IV

Präsident Martin Ohneberg stellte in seiner Neujahrsansprache das in einem halbjährigen Prozess mit Mitgliedern und Entscheidungsträgern erarbeitete Konzept mit dem durchaus provokanten Titel “Vorarlbergs urbaner Weg” vor. “Vorarlbergs urbaner Weg” stellt laut Ohneberg die konsequente Weiterentwicklung der vor einem Jahr präsentierten Industriestrategie “Vom Mittelmaß zur Exzellenz” und bündelt und präzisiert ein Drittel der damals vorgestellten Maßnahmen, die allesamt in Vorarlberg umsetzbar sind.

“Vorarlberg ist ein attraktiver – aus kleinen Strukturen gewachsener und immer noch stark darin verwurzelter – Lebensraum mit einem pulsierenden industriellen Herz”, sagt IV-Präsident Martin Ohneberg beim Neujahrsempfang. “Damit dies – im Wettbewerb mit meist urbanen Standorten – so bleibt, ist jedoch ein Umdenken notwendig. Ein Umdenken in die Richtung, dass urbane Elemente strategisch in den – zu erhaltenden, attraktiven – Lebensraum Vorarlberg eingebaut werden”. So könne vor allem den Engpässen bei qualifizierten Arbeitskräften sowie Grund und Boden gezielt gegengesteuert werden, ist Ohneberg überzeugt.

Trend zur Urbanisierung

Der Trend zur Urbanisierung, also der Trend zum städtischem Leben und Arbeiten mit hoher Lebensqualität, mache auch vor Vorarlberg nicht halt. “Es geht nicht darum, Vorarlberg zu einer simplen Großstadt zu entwickeln, sondern den eigenen Vorarlberger Weg in einer guten Balance zwischen ländlicher und städtischer Entwicklung zu finden und umzusetzen”, konstatiert Martin Ohneberg. In einem mehrmonatigen Prozess wurden zahlreiche Interviews mit Entscheidungsträgern geführt und relevante Studien und Best-Practice-Beispiele auf globaler, europäischer und regionaler Ebene analysiert.
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Zweigeteiltes Vorarlberg

Die Industriellenvereinigung teilt dabei Vorarlberg grob in zwei einander auf Augenhöhe befindliche Teile: Das Rheintal und Walgau als dichtbesiedelte “Vorarlberg Stadt” und die Talschaften, den Rhein und das Ried als “Vorarlberg Land”. Gerade der Ballungsraum stehe in direkter Konkurrenz mit Wirtschaftszentren wie München und Zürich und müsse auch dementsprechend handeln.

Dem stehe jedoch nicht zuletzt das immer noch weitverbreitete Kirchturmdenken im Ländle im Weg, kritisiert Ohneberg. Dies gelte nicht nur für die Politik, sondern auch für weite Teile des privaten, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben.

Der Maßnahmenkatalog der IV Vorarlberg im Wortlaut:

  • Beim Ballungsraum-Management geht es für Politik und Verwaltung vor allem darum das Kirchturmdenken zu überwinden. Das auf Freiwilligkeit beruhende Prinzip der Zusammenarbeit stößt an seine Grenzen. Es braucht klare Verbindlichkeiten und Zuständigkeiten.
  • Ebenso zum Ballungsraum-Management gehörend, braucht es im Bereich der Imagebildung mehr Bewusstsein, dass wir im Wettbewerb mit anderen dynamischen Standorten sind. Und Vorarlberg muss seinen Markenkern definieren. Es geht um die strategische Positionierung der Marke Vorarlberg heute und in der Zukunft. Innovative Leuchtturmprojekte wie die Wälderbahn der Zukunft können hier unterstützen.
  • Beim Flächenmanagement – also dem Umgang mit Grund und Boden – muss die Devise sein: höher, dichter und zielgerichteter. Verlagerung – nicht Abschaffung – von Landesgrünzone, Höhen- und Verdichtungskonzepte in Zusammenhang mit attraktiven öffentlichen Freiräumen und Bauland-mobilisierung müssen ganzheitlich und noch aktiver angegangen werden.
  • Bei den Bildungseinrichtungen lautet die Stoßrichtung innovativer, intelligenter und vernetzter. Und zwar auf allen Ebenen, egal ob in der Schule, bei neuen internationalen Schulen, bei der dualen Ausbildung, bei der Fachhochschule oder der Vernetzung mit Universitäten.
  • Beim Erfolgskriterium Mobilität geht es darum schneller, mutiger und flexibler zu werden: Sowohl bei der Geschwindigkeit der öffentlichen Verkehrsmittel, bei den internationalen Zuganbindungen, bei einer Digitalisierungsstrategie mit modernster Breitbandinfrastruktur, bei einem überregionalen Straßenverkehrskonzept und den Regionalflughäfen.
  • Was den Arbeitsmarkt angeht müssen wir uns für Qualifikation öffnen. Das heißt ambitionierte Zuwanderungsstrategie für Vorarlberg und Rückgewinnung von auswärtigen Vorarlbergern.
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Weitere Maßnahmen wurden auch zu den Erfolgskriterien
Kulturangebote
,
öffentliche
Räume, Einkaufsmöglichkeiten, Qualität der Straßen und Gebäude, Gesundheitsangebot
und
Sportmöglichkeiten
formuliert. Wie die Industriellenvereinigung Vorarlberg mitteilt sind darin auch bewusst Maßnahmen enthalten, die erst auf den zweiten Blick industrierelevant sind, gesellschafts-politisch aber von großer Bedeutung seien. Alle Details sind in der Broschüre „Vom Kirchturmdenken zur Exzellenz – Vorarlbergs urbaner Weg“ nachzulesen. Darin beschrieben wird auch der Prozess hin zu einem echten Zukunftskonzept für Urbanität in Vorarlberg. Die Industriellenvereinigung stehe als Mitdenker und Unterstützer sehr gerne zur Verfügung.

Livestream vom Neujahrsempfang zum Nachsehen

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