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Islamistische Strömungen: Salafisten und Jihadisten

Der mutmaßliche Attentäter von Toulouse ist nach Angaben des französischen Innenministeriums den Salafisten und Jihadisten verbunden.

Beide Gruppen werden einer heterogenen Bewegung des radikalen Islam zugerechnet, die nur von einer Minderheit der Muslime getragen wird. Viele Anhänger fordern unter Berufung auf den Ur-Islam die Wiederherstellung einer “islamischen Ordnung” und sehen diese als einzig legitime Staats- und Gesellschaftsform.

SALAFISTEN: Die religiöse und politische Bewegung orientiert sich an einem idealisierten Bild der Frühzeit des Islam. Das arabische Wort “Salaf” steht für Ahnen und Vorfahren. Viele Salafisten tragen lange Bärte und weite Gewänder. Frauen, die kein Kopftuch tragen, begehen nach Überzeugung von Salafisten eine schwere Sünde. Teile der Bewegung stehen im Verdacht, ein Sammelbecken für gewaltbereiten Islamismus zu sein und Verbindungen zu Terrornetzwerken zu pflegen. In Europa dürften salafistische Einrichtungen vor allem auf junge Muslime eine Anziehungskraft ausüben.

JIHADISTEN: Sie stehen für eine militante Form des Islamismus. Die Bewegung bezieht sich auf die im Koran enthaltene Aufforderung zum “Jihad” (Heiliger Krieg). Die Anhänger sehen den Krieg gegen “Feinde” des Islam sowohl in muslimischen als auch in nicht-muslimischen Ländern als ihre Pflicht an. Auch Muslime, die modernere Formen des Islam leben, gelten aus ihrer Sicht als “Ungläubige”. Sicherheitsbehörden vermuten, dass sich Jihadisten aus westlichen Ländern für ihren “Kampf” in Trainingslagern in Afghanistan oder Pakistan ausbilden lassen. Die Extrempositionen des gewaltbereiten Islamismus markiert die Terrororganisation Al-Kaida.

(APA)

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