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Illegales Glücksspiel blüht

Laut einer Studie legen 1500 Vorarlberger ein problematisches bzw. süchtiges Glücksspielverhalten an den Tag.
Laut einer Studie legen 1500 Vorarlberger ein problematisches bzw. süchtiges Glücksspielverhalten an den Tag. ©BilderBox
Schwarzach - Heuer wurden bereits 289 illegale Automaten beschlagnahmt. Strengeres Gesetz soll Abhilfe schaffen.

Das illegale Glücksspiel in Vorarlberg blüht. Das beweisen einmal mehr die neuesten Zahlen der Behörden, nach denen in diesem Jahr bereits 289 illegale Automaten in 90 Lokalen bzw. Standorten beschlagnahmt wurden. Im ganzen Jahr 2010 waren es 215 Apparate. Die meisten Geräte wurden im Bezirk Dornbirn (122 in 33 Lokalen) beschlagnahmt, im Bezirk Bregenz waren es 65 Geräte in 25 Lokalen, in Bludenz 56 Geräte in 14 Lokalen und in Feldkirch 46 Geräte in 18 Lokalen. Die Strafe für den illegalen Betrieb der Apparate beträgt für die Pächter der Lokale bzw. Eigentümer der Geräte bis zu 22.000 Euro. Die aktuellen Zahlen bestärken den für die Gesetzgebung zuständigen Landesrat Siegi Stemer im Vorhaben der Landesregierung, das Wettengesetz zu verschärfen. Der ausgearbeitete Gesetzesentwurf liegt derzeit noch in Brüssel und wird auf EU-Ebene überprüft. Bis Ende Oktober sollten jedoch Informationen vorliegen, ob eventuelle Änderungen oder Korrekturen vorgenommen werden. „Wir bleiben auf unserem Standpunkt, dem illegalen Glücksspiel einen Riegel vorzuschieben. Die Entwicklungen der letzten Jahre machen dies besonders im Hinblick auf den Jugendschutz notwendig“, findet Stemer klare Worte. Beschlossen wird die Novelle allerdings wohl erst gegen Ende des Jahres. Bis dahin geht die Suche nach illegalen Automaten weiter.

WETTENGESETZ

Die wichtigsten Neuerungen:
» Strafen werden erhöht.
» Das Gesetz wird auch auf die Vermittlung von Wettkunden durch Wettunternehmer ausgedehnt und soll die Flucht ins Gewerberecht stoppen.
» Wettterminals werden zeitlich und quantitativ beschränkt: Nur von acht bis 24 Uhr dürfen sie benutzt werden. Ein Betreiber bekommt höchstens zwei Wettlokale mit je drei Terminals bewilligt.
» Spieler müssen sich, wie schon in den Casinos üblich, auch in privaten Wettlokalen registrieren lassen.
» Zutritt nur für Volljährige.
» Livewetten werden verboten.
» Spieler sollen die Möglichkeit haben, sich selbst sperren zu lassen.

(VN)

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