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HTL-Übungshaus als österreichweit einzigartiges Projekt

HTL-Schüler bauen Häuser.
HTL-Schüler bauen Häuser. ©VOL.AT/Sascha Schmidt
Rankweil - Praxisnaher Unterricht für die Bautechnik-Schüler der HTL Rankweil: In einer Halle der Schule bauen sie zwei Häuser im Kleinformat.
Einzigartig in Österreich: HTL-Schüler bauen zwei Übungshäuser
Sponsoren für das Schulprojekt (pdf)

Seit Schulanfang dreht sich für fünf Fachlehrer und 156 Schüler alles nur um eines – den Hausbau. Was letztes Jahr mit einem Übungshaus begann, wird nun gleich mit zwei Bauprojekten fortgesetzt. Doch dabei bleibt es nicht. Das in Österreich einzigartige Projekt wird nun zum ersten Mal in der Geschichte der HTL fächerübergreifend umgesetzt.

Einmaliges Projekt in Österreich

So arbeiten die Bau- und Elektronikabteilung Hand in Hand und erweitern so das Vorzeigeprojekt um eine elektronische Komponente. „Erstmalig wird in einem der Häuser eine SP-Steuerung von den Schülern der Elektronikabteilung programmiert und eingebaut“, freut sich HTL-Fachlehrer Bruno Schatzmann über die Zusammenarbeit. Trotzdem werden beide Häuser mit den vollständigen Elektroinstallationen versehen. Außerdem sei geplant, dass die elektronischen Hausinstallationen via Internet gesteuert werden können.

Praxisnaher Unterricht steht im Vordergrund

Im Vordergrund standen für die Fachlehrer die praxisbezogenen Möglichkeiten für ihre Schüler. „So können sie unterschiedliche Details und Mauerwerkstypen anhand der Materialvielfalt kennenlernen“, erklärt HTL-Fachlehrer Robert Nachbauer, der das Projekt seit der ersten Stunde begleitet. Doch die Schüler müssen nicht nur Mauern aufziehen, wie es früher an der HTL im Lehrplan noch vorgesehen war. Hier sind die Schüler weit mehr gefordert. Sie müssen Fenster einbauen oder auch ein komplettes Bad mit WC einrichten. Eine Herausforderung stellt auch der fachgerechte Einbau von Decken. „So vermitteln wir den Schülern, wie sie im theoretischen Unterricht Erlerntes auch praktisch umsetzen können. Außerdem verschaffen wir den Schülern die Möglichkeit mit modernsten Baustoffen zu arbeiten“, erklärt Nachbauer. Das habe den Vorteil, dass sich die Schulabgänger auf dem Markt behaupten können und auf die neuesten und gängigen Werkstoffe eingearbeitet sind.

Auch Abbruch dient dem Unterrichtszweck

Der Wermutstropfen: Sobald die Übungshäuser fertiggestellt sind, werden sie auch gleich wieder abgerissen, um für ein neues Haus Platz zu machen. Aber auch daraus ziehen die Fachlehrer Vorteile für ihre Schüler. Dass die Häuser in der Halle gebaut werden, ermögliche eine höhere Kontinuität im Unterricht. „Wir müssen auf das Wetter keine Rücksicht nehmen und können so die Detailvielfalt selbst bestimmen“, weiß Nachbauer. Dadurch sei man in der Lage, den Schülern überdurchschnittlich viele Möglichkeiten aufzuzeigen. Schließlich handle es sich um ein Lehrstück, das einzig und allein der Ausbildung der Schüler diene. Die Nähe zum theoretischen Unterricht, der von erfahrenen Architekten gestaltet wird, ermögliche es zudem, direkt auf die dort geforderten Unterrichtsinhalte einzugehen. Außerdem könne man im Sinne des Umweltschutzes den Schülern vermitteln, wie man ein Haus ökologisch und ökonomisch abreißt und die Bauteile fachgerecht entsorgt. „So kann auch ein Abbruch sinnvoll zur Vermittlung von Lehrinhalten genutzt werden“, so Nachbauer und seine Kollegen.

Ohne Sponsoren nicht realisierbar

Der Bau zweier Häuser in diesem Ausmaß ist nicht nur wegen der umfangreichen Bauweise etwas Besonderes. Denn so ein Haus kostet eine Menge Geld, das das Budget der HTL weit überstiegen würde. „Durch ein großes Sponsoren-Netzwerk war es überhaupt erst möglich, das Projekt zu realisieren. Ohne die Unterstützung zahlreicher Unternehmen wäre es mir nicht gelungen, das Projekt in die Tat umzusetzen, wofür die Schule und ich sehr dankbar sind“, freut sich Nachbaur. Damit den Schülern ein Unterricht auf höchstem Niveau geboten werden kann, werden sie von den Sponsoren nicht nur mit Materialspenden unterstützt, sondern nehmen zum Teil auch aktiv am Unterricht teil und erklären den Lernenden den fachgerechten Umgang mit den Baustoffen.

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