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Hilfskonvoi für Osten weiter auf russischem Gebiet

Der russische Konvoi mit humanitären Hilfsgütern für die Ostukraine hat die Grenze noch nicht überquert.
Der russische Konvoi mit humanitären Hilfsgütern für die Ostukraine hat die Grenze noch nicht überquert. ©AP
Der russische Konvoi mit humanitären Hilfsgütern für die Ostukraine hat die Grenze noch nicht überquert. Das teilte der ukrainische Innenminister Arsen Awakow am Donnerstag mit. Er wies ukrainische Medienberichte zurück, wonach ein Teil der Kolonne mit insgesamt 280 Lastwagen bereits auf dem Gebiet des Landes sei.
Konvoi unter Bedingungen
Invasionsvorwürfe gegen Russland
Kiew lässt Konvoi nicht ins Land

Medien in Moskau berichteten, dass der etwa drei Kilometer lange Zug im Süden Russlands im Raum Rostow unterwegs sei. Das Gebiet Rostow grenzt an die Ostukraine.

Lugansk wartet auf Hilfe

Nach fast zwei Wochen ohne Wasser und Strom hoffen vor allem die Einwohner im Konfliktgebiet Lugansk (Luhansk) dringend auf Hilfe. Insgesamt 2.000 Tonnen Hilfsgüter seien unterwegs, darunter neben Trinkwasser und Proviant auch Schlafsäcke und Stromgeneratoren, teilten russische Behörden mit. Die ukrainische Regierung will die Hilfe nur als Teil eines Einsatzes des Roten Kreuzes ins Land lassen.

Transport umstritten

Der Hilfstransport ist umstritten, weil die proeuropäische Regierung in Kiew Russland im Ostukraine-Konflikt als “Aggressor” ansieht. Moskau wies Vorwürfe zurück, der Konvoi könne Waffen für die prorussischen Separatisten enthalten. Die Ukraine hat ebenfalls einen Hilfstransport mit Lebensmitteln für die Menschen in Lugansk zusammengestellt, der noch am Donnerstag dort ankommen sollte.

Kurz will Russland “keine bösen Absichten” unterstellen

Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) sagte am Donnerstag im Ö1-Morgenjournal, dass er Russland “keine bösen Absichten” unterstellen wolle. Wichtig sei, dass die Hilfslieferungen für die Menschen im Osten der Ukraine ankämen. Der Wunsch der Ukraine, diese über internationale Organisationen wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz abzuwickeln (IKRK), sei “legitim”. Zur Zukunft der Ukraine meinte Kurz, das Land brauche langfristig sowohl die EU als auch Russland als Partner.

Spiegel.de: Konvoi könnte Kontrollen umgehen

Der russische Hilfskonvoi könnte internationale Kontrollen umgehen und direkt in ukrainisches Gebiet fahren, das von Separatisten kontrolliert wird. Inzwischen mehren sich laut spiegel.de die Hinweise, dass die Lastwagen die Grenze an einem Punkt passieren werden, der nicht unter Kontrolle der ukrainischen Armee steht.

Ein Beamter des Grenzübergangs Donezk – der auf russischem Territorium liegt und nicht mit der gleichnamigen Stadt in der Ukraine zu verwechseln ist – erklärte gegenüber spiegel.de, dass man sich dort auf die Ankunft des Konvois vorbereite. Der Grenzpunkt liegt auf direktem Weg nach Lugansk. Dort haben die prorussischen Separatisten ihre Hochburg.

Verwirrspiel um Konvoi

Wo genau sich der Konvoi derzeit befindet, ist nach Angaben von “welt.de” eher rätselhaft. Grundsätzlich dürften Hilfsgüter in die Ukraine nur nach Vorgaben internationalen Rechts und ausschließlich vom Roten Kreuz kommen, betonen die Verantwortlichen in der Ukraine. Putin betont, dass es eine Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz gebe. Aber auch das Rote Kreuz wusste nicht, wo sich der mysteriöse Konvoi befindet. Die 280 Laster sind spurlos verschwunden. Die aktuelle Route werde wie ein Geheimnis gehütet, berichten Reporter. Eine Überquerung der Grenze auf eigene Faust überqueren sei jedenfalls ein klarer Bruch internationalen Rechts, so Experten.

(APA/Red.)

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