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Hauskrankenpflege wird gut benotet

Hauskrankenpflege: Repräsentative Kundenbefragung im Frühjahr 2012 durchgeführt.
Hauskrankenpflege: Repräsentative Kundenbefragung im Frühjahr 2012 durchgeführt. ©Hauskrankenpflege Vorarlberg
Dornbirn - In Vorarlberg wird die Hauskrankenpflege von ihren Patienten als auch den pflegenden Angehörigen geschätzt. Das zeigt eine repräsentative Kundenbefragung, die von der Hauskrankenpflege in Auftrag gegeben wurde.

Durchgeführt wurde die Kundenbefragung  im Frühjahr 2012 von der Soziologin Erika Geser-Engleitner. Bemerkenswert sei dabei die positive Bewertung aller Bereiche des Leistungskatalogs: 70 bis 90 Prozent der Befragten sind mit der Arbeit der Krankenpflegevereine sehr zufrieden.

Dabei zeigte sich auch kein signifikanter Unterschied zwischen der Einschätzung der Patienten und ihrer pflegenden Angehörigen. So lag etwa der Anteil der „Sehr Zufriedenen“ im Bereich der Pflege bei den Betreuten bei 76,2 Prozent. Diese Einschätzung teilten 76,6 Prozent der pflegenden Angehörigen.

Pflege ist in diesem Zusammenhang ein Sammelbegriff, der die medizinische Pflege, ganzheitliche Körperpflege, Teilpflege, rehabilitative Maßnahmen sowie Prophylaxe und Mobilisierung umfasst.
Weitere 22 Prozent der Patienten beziehungsweise 20,5 Prozent der Angehörigen sind mit der Pflege der Fachkräfte der Krankenpflegevereine zufrieden. Die Ausprägungen „eher unzufrieden“ oder „unzufrieden“ wurden hingegen kein einziges Mal genannt.

Soziale Kompetenz der Pfleger überzeugt

Besonders hervorgehoben haben die Befragten die soziale Kompetenz der Pflegefachkräfte. 82 Prozent waren damit „sehr zufrieden“ und 16 Prozent „zufrieden“.

„Soziale Kompetenz ist die Fähigkeit, souverän, einfühlsam, fair und konstruktiv mit Mitmenschen umzugehen. Das ist mit Sicherheit eine Schlüsselqualifikation in der Pflege. Umso mehr freut es mich, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Bereich so ausgezeichnet bewertet werden“, sagt Gaby Wirth, die Geschäftsführerin der Hauskrankenpflege Vorarlberg.

Gute Noten erhielten die Krankenpflegevereine auch für ihre Beratung über Pflegebehelfe und -artikel und die Vermittlung solcher Unterstützungsmittel. Von den 81 Prozent der Befragten, die diese Leistung bereits in Anspruch genommen hatten, waren 92 Prozent sehr zufrieden. Auch in diesem Bereich gab es zwischen der Beurteilung der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen keinen signifikanten Unterschied.

Pflegearbeit gut verknüpft

Besonders zufrieden waren die Befragten darüber hinaus mit der Beratung der Pflegefachkräfte zum bestehenden Unterstützungsangebot für die Betreuung und Pflege daheim sowie mit der Zusammenarbeit von Krankenpflegeverein und Hausarzt sowie mit anderen ambulanten Hilfsdiensten.
Verbesserungspotenzial bei Zeitmanagement

Zeitmanagement benötigt Verbesserungen

Etwas niedrigere Zufriedenheitswerte erzielte die Hauskrankenpflege bei der Übernahme nach einem Krankenhausaufenthalt, der Einhaltung der vereinbarten Termine und der Pflegetätigkeit am Wochenende. Wenngleich auch hier die Anteile der „Sehr Zufriedenen“ bei 56 bis 74 Prozent liegen. Gaby Wirth: „Entlassungen aus dem Krankenhaus sind zum Teil sehr kurzfristig – vor allem kurz vor oder am Wochenende. In der Regel gibt es dann keine Pflegeberichte oder Heilbehelfe, was sich auf die Pflege daheim als erschwerend auswirkt.“

Diese drei Bereiche wurden auch häufig bei den Verbesserungsvorschlägen genannt. So wünschten sich Patienten und pflegende Angehörige vor allem eine Aufstockung des Personals, genauere Zeitangaben und Einhaltung der Termine, einen Ausbau der Wochenend- und Feiertagsdienste sowie möglichst wenige Personalwechsel. Die Mitglieds- und Pflegebeiträge sind für über 80 Prozent der Befragten angemessen. Je 13 beziehungsweise elf Prozent gaben hingegen an, der entsprechende Beitrag dürfte auch etwas höher sein.

1.190 Fragebögen verschickt

Im Rahmen der Kundenbefragung der Hauskrankenpflege wurden insgesamt 1.190 Fragebögen an Patienten und deren pflegende Angehörige verschickt. Der Rücklauf war mit 31 Prozent bei den Patienten und 28 Prozent bei den Angehörigen sehr hoch. 67 Prozent der befragten pflegebedürftigen Menschen und 73 Prozent der befragten Angehörigen waren weiblich. 33 Prozent beziehungsweise 27 Prozent männlich. Das Alter lag bei den gepflegten Personen im Schnitt bei 84 Jahren. Der Durchschnitt der betreuenden Angehörigen war zum Zeitpunkt der Erhebung 64 Jahre alt.

Fakten zur Hauskrankenpflege in Vorarlberg

Leistungsbilanz 2011 der Hauskrankenpflege Vorarlberg
•    66 private Vereine vor Ort
•    300 angestellte Pflegefachkräfte, davon mehr als 84 Prozent diplomiert
•    Pro 2.300 Einwohner steht in Vorarlberg eine vollbeschäftigte Pflegefachkraft zur Verfügung.
•    über 61.000 Mitglieder
•    7.672 Personen wurden 2011 betreut
•    60 Prozent der mobilen Hilfsdienste sind organisatorisch den Krankenpflegevereinen angegliedert: 1.030 Helfer betreuten 2011 1.900 Personen, 255.000 Einsatzstunden
•    Jahresbudget 2011: knapp 11,2 Millionen Euro (alle 66 Krankenpflegevereine)
•    Eigenmitteldeckung: knapp 40 Prozent, das sind 4,45 Millionen Euro

VOL.AT, Hauskrankenpflege Vorarlberg

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