Erst mit der Auszählung der Briefwahlstimmen, steht am heutigen Nachmittag fest, wer künftig Bundespräsident in Österreich sein wird. Verwirrung gab es unterdes über die unterschiedlichen Zahlen bei ORF und Innenministerium. FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache ging sogar soweit, den Medien Manipulation vorzuwerfen. Der öffentlich-rechtliche ORF habe Ergebnisse falsch dargestellt.
Unterschiede bei den Hochrechnungen
Und tatsächlich, während das vom Bundesinnenministerium am Abend veröffentlichte vorläufige Endergebnis Norbert Hofer mit 51,93 % der Stimmen vorn zeigt, sieht der ORF bei seiner letzten Hochrechnung ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit jeweils 50 % der Stimmen für Hofer und Alexander van der Bellen.
In ersten Hochrechnungen hatte auch der ORF noch Zahlen von 52 % für Hofer und 48 % für van der Bellen präsentiert. Nach und nach verringerte sich dieser Abstand, bis einmal sogar der von den Grünen unterstützte Kandidat hauchdünn mit 50,1 % der Stimmen vorne lag.
Strache wunderte sich während der Hochrechnungen immer wieder: “Was schon interessant ist: Ich kenne die zahlen des Innenministeriums, die sehen völlig anders aus, als der ORF sie präsentiert. Dort liegen wir bei 53,1 Prozent.” Wenig später: “Seltsam, seltsam, dass das Innemnisterium die Sache schon klarer sieht.”
Unterschiede in der Methodik
Der Sender bekam seine Daten von den Wahlforschungsinstituten SORA und ISA geliefert. Während der gesamten Übertragung wurde immer auf den Auszählungsgrad und die statistische Fehlertoleranz verwiesen, die solche Hochrechnungen mit sich bringen. Auch die Zahlen des Innenministeriums waren jederzeit für jederman im Internet abrufbar, diese sahen Norbert Hofer tatsächlich immer leicht voran.
Von Manipulation von Seiten der Medien kann indes aber keine Rede sein. Die Unterschiede haben ihre Grundlage in der Methodik, in der die Hochrechnungen erstellt und präsentiert wurden. Diese wurde von allen Quellen immer transparent kommuniziert.
Briefwahl geschätzt oder nicht
So setzt sich die letzte Prognose des ORF aus den tatsächlich ausgezählten Stimmen und einer Schätzung der Briefwahlstimmen zusammen. Das Innenministerium hingegen lässt die Briefwahlstimmen komplett außen vor, berücksichtigt in seinem vorläufigen Endergebnis also nur die tatsächlich ausgezählten Stimmen.
Keine der beiden Methoden ist deshalb falsch oder manipuliert. Beide berücksichtigen, dass das Endergebnis erst nach Auszählung der Briefwahlstimmen fest steht, sie gehen nur anders damit um.
(red)
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