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Überwältigende Beteiligung an Griechenland-Schuldenschnitt

Mehr als 75 Prozent Zustimmung sicher, 90 Prozent möglich - genaue Zahlen am Freitag.
Mehr als 75 Prozent Zustimmung sicher, 90 Prozent möglich - genaue Zahlen am Freitag. ©AP
Die privaten Gläubiger Griechenlands haben mit großer Mehrheit der historischen Umschuldung zugestimmt und damit den Weg für das zweite Rettungspaket geebnet. Wie die Regierung am Freitag in Athen mitteilte, lag die Annahmequote bei dem Anleihetausch bei 85,8 Prozent.
Schuldenschnitt-Szenarien in Athen

Von den 177 Mrd. Euro an Anleihen unter griechischem Recht seien 152 Mrd. Euro zum Umtausch eingereicht worden, teilte das Finanzministerium in Athen am Freitag in der Früh mit. Das entspricht einer Beteiligungsquote von 85,8 Prozent. Bei den übrigen Anleihen wurde eine Quote von 69 Prozent erreicht.

“Umtausch-Zwang”

Finanzminister Venizelos kündigte an, dass Griechenland plant, nun sogar alle Gläubiger mit Anleihen nach griechischem Recht zum Umtausch zu zwingen. Dazu war vor wenigen Wochen ein Gesetz verabschiedet worden. Zusammen mit den anderen Anleihen würde die Quote dann insgesamt bei 95,7 Prozent liegen. Das würde 197 der insgesamt 206 Mrd. Euro Anleihevolumen in der Hand privater Gläubiger entsprechen.

Entlastung von 107 Milliarden Euro

Durch den Forderungsverzicht der Banken, Versicherer und Fonds sollen die Verbindlichkeiten um insgesamt 107 Milliarden Euro sinken, damit sich das Euro-Land aus dem Würgegriff der eigenen Schulden befreien kann. Insgesamt steht das Land bei den privaten Gläubigern mit gut 200 Milliarden Euro in der Kreide. Der Schuldenschnitt ist eine zentrale Voraussetzung dafür, dass Griechenland ein neues Hilfspaket seiner Euro-Partner im Volumen von 130 Milliarden Euro erhält.

Lagarde erfreut

Die Finanzminister der Euro-Zone wollten darüber am Freitag in einer Telefonkonferenz beraten, die für heute 14 Uhr angesetzte Telefonkonferenz wurde aber offenbar abgesagt. Nächste Zwischenschritte könnten am Montag beim regulären Treffen der Finanzminister der Eurogruppe beraten werden. Der Internationale Währungsfonds (IWF) will am 15. März über das neue Hilfspaket diskutieren. IWF-Chefin Lagarde zeigte sich in einer ersten Reaktion erfreut über den Ausgang der griechischen Umschuldungsverhandlungen. (APA)

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