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Gerald Matt nimmt den Hut

Vorstand bedauert Matts Abgang.
Vorstand bedauert Matts Abgang. ©DAPD
Wien, Schwarzach - Gerald Matt tritt als Direktor der Kunsthalle Wien zurück, wie am Freitag nun offiziell bekannt gegeben wurde.
Misstrauen gegen Matt
Vorübergehend karenziert
Dienstfrei gestellt
Heftige Vorwürfe

Der gebürtige Vorarlberger habe am Freitag um die Auflösung seines Vertrages als Direktor der Kulturinstitution gebeten, teilte Thomas Häusle für den Vorstand des Vereins Kunsthalle in einer Aussendung mit.

“Auflösung mit größtem Bedauern”

Der Vorstand stimmt mit Bedauern einer einvernehmlichen Auflösung des Vertrages von Matt zu , heißt es. Laut Häusle begründet Gerald Matt seinen Schritt damit, dass er der in der neu gegründeten GmbH anvisierten Trennung zwischen kaufmännischer und künstlerischer Leitung und damit einer Einschränkung seiner bisherigen vertraglichen Kompetenz der Gesamtleitung des Hauses auf eine rein künstlerische Verantwortung nicht zustimmen könne.

Keinen Bezug nimmt Matt demnach auf die Diskussion um seine Amtsführung, die zuletzt zu einer dreimonatigen Dienstfreistellung geführt hat, die am 31. März ausgelaufen wäre.

Matt-Rücktritt: Wiener Grüne “sehr erfreut”

“Sehr erfreut” über die Bekanntgabe des Rücktritts von Kunsthallen-Direktor Gerald Matt haben sich am Freitagnachmittag hingegen die Wiener Grünen gezeigt. Seine Partei habe “bereits vor Monaten auf die Umstrukturierung der Kunsthalle Wien und den Abschied ihres Direktors gesetzt”, betonte Kultursprecher Klaus Werner-Lobo via Aussendung.

Es gelte aber nach wie vor, dass alle strafrechtlich relevanten Vorwürfe durch die Gerichte zu klären seien, stellte er klar. “Matt hat die Kunsthalle und ihre Belegschaft wie sein Privateigentum behandelt und öffentliche Ressourcen für private Interessen missbraucht”, übte Werner-Lobo einmal mehr heftige Kritik. Nun habe sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Matt für die Kunsthalle und die Kulturpolitik der Stadt nicht mehr tragbar sei. Es gelte nun, die künstlerische Leitung der Kunsthalle international auszuschreiben und durch ein “professionelles und nachvollziehbares Bewerbungsverfahren” sicherzustellen, dass diese künftig professionell und künstlerisch hervorragend geleitet werde.

Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) zeigte sich in einer ersten Reaktion eher neutral. “Ich nehme die Entscheidung Gerald Matts, seine Arbeit in der Kunsthalle zu beenden, zur Kenntnis”, teilte er mit. Nun gehe es darum, die “erfolgreiche Arbeit der Kunsthalle in neuer personeller Zusammensetzung und in neuer Organisationsform fortzusetzen”.

 

(APA)

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