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GB: Erstes Retortenbaby selbst schwanger

Louise Brown, die als weltweit erstes Retortenbaby berühmt wurde, ist selbst schwanger. Die 27-jährige Engländerin soll im Januar 2007 ihr erstes Kind zur Welt bringen.

Nach britischen Presseberichten vom Montag wurde der Nachwuchs auf natürlichem Wege gezeugt. Brown selbst kam im Juli 1978 als erstes Kind nach einer künstlichen Befruchtung zur Welt, die außerhalb des Mutterleibs stattfand. Seitdem wurden weltweit mehr als drei Millionen Mädchen und Jungen durch künstliche Befruchtung gezeugt.

Die Verwaltungsangestellte, die seit knapp zwei Jahren verheiratet ist, sagte der Boulevardzeitung „Daily Express“: „Damit wird ein Traum wahr. Brown und ihr Ehemann Wesley Mullinder (36) hatten von Anfang an angekündigt, selbst Kinder haben zu wollen. Mullinder sagte: „Louise wird eine fantastische Mutter sein. Wir sind schon am Überlegen, wie das Haus kindertauglich gemacht werden kann.“ Das Paar lebt in der Umgebung der südenglischen Stadt Bristol.

Die Geburt von Louise Joy Brown im Royal Oldham Hospital in der Nähe von Manchester am 25. Juli 1978 hatte weltweit Schlagzeilen gemacht. Ihre Eltern John und Lesley Brown hatten neun Jahre vergeblich versucht, auf natürlichem Wege ein Kind zu bekommen. Mit Hilfe der beiden britischen Fortpflanzungsmediziner Patrick Steptoe und Robert Edwards gelang dann die Verschmelzung von Samen- und Eizelle im Labor. Die Geburt des ersten Retortenbabys brachte Millionen kinderlosen Paaren neue Hoffnung.

Louise Brown ist nicht das erste Retortenbaby, das schwanger wird. Ihre Schwester Natalie, die ebenfalls mit Hilfe der Fortpflanzungsmedizin zur Welt kam, hat schon seit Mai 1999 eine Tochter. Zuvor hatte es Sorgen gegeben, dass Frauen, die per In-vitro-Fertilisation (IVF) im Labor gezeugt wurden, selbst keine gesunden Kinder haben können.

Nach kürzlich veröffentlichten Zahlen wurden inzwischen mehr als drei Millionen Kinder mit Hilfe der so genannten assistierten Reproduktion gezeugt. Jedes Jahr kommen etwa 200.000 hinzu. Fast die Hälfte aller künstlichen Befruchtungen wird in vier Ländern vorgenommen: in den USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien. In Deutschland sind es pro Jahr 85.000 Behandlungszyklen. Mit 3,9 Prozent aller Geburten im Land liegt der Anteil der Retortenkinder in Dänemark an der Spitze.

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