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Führerschein: Stärkere Bikes polarisieren

Bregenz (VN) -  Mit einem 125-ccm Leichtmotorrad durch die Gegend düsen: der Traum vieler Jugendlicher. Dank einer umstrittenen Gesetzesnovelle ist das ab 2013 möglich. Die vergangene Woche beschlossene EU-Richtlinie legt eine Änderung der Motorradklassen fest.

Es gilt der Grundsatz des stufenweisen Zugangs im Zwei-Jahres-Rhythmus: Jugendliche ab 16 Jahren können ab 2013 in der Klasse A1 eine 125-ccm-Maschine lenken, mit 18 auf A2 (bis 35 kW Leistung) umsteigen und mit 20 auf A. Ein Direktzugang zur Klasse A ist erst mit 24 Jahren möglich. Die im Nationalrat verabschiedete Richtlinie stößt österreichweit jedoch nicht nur auf Zustimmung. Der VCÖ (Verkehrsclub Österreich) beispielsweise rechnet damit, dass durch das neue Gesetz die Zahl der Unfälle noch weiter steigen könnte. Allein im Vorjahr sind 3812 Jugendliche mit dem Moped oder Kleinmotorrad verunglückt. 14 junge Lenker starben.

“Es geht um die Gesundheit”

Vor dem Motorradfahren mit 16 warnt daher VCÖ-Experte Martin Blum: „Es geht um die Gesundheit und das Leben unserer Jugend. Eine Herabsetzung auf 16 Jahre kann viel Leid verursachen.“ Meinrad Müller von der Landesverkehrsabteilung hält dagegen: „Grundsätzlich bin ich für diese Änderung. Wir versprechen uns davon eine bessere Ausbildung der Jugendlichen. Sie werden zukünftig mit erheblich mehr Wissen an den Start gehen, wenn sie diesen Führerschein machen.“ Auch ÖAMTC-Verkehrsexpertin Ursula Zelenka sieht es ähnlich: „Der Bonus an diesem System ist, dass die jungen Leute eine vollständige Ausbildung erhalten und eine Prüfung absolvieren müssen, die einem nicht nachgeschmissen wird.“

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