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"Frauen können's wie Männer"

Landtagspräsidentin Mennel und Gebrüder-Weiss-Aufsichtsratsvorsitzende Senger-Weiss
Landtagspräsidentin Mennel und Gebrüder-Weiss-Aufsichtsratsvorsitzende Senger-Weiss ©VOL.AT
Schwarzach - Heidi Senger-Weiss und Bernadette Mennel über den Weltfrauentag, Quotenregelungen und die Situation der Vorarlbergerinnen.
Heidi Senger-Weiss im Interview
Bernadette Mennel im Interview
Frauentag: Gedenktag für Gleichberechtigung

Zum 101. Mal wird am Donnerstag der Internationale Frauentag begangen. Rund um dieses Datum wird bei Veranstaltungen auf frauen-relevante Themen und Problemfelder aufmerksam gemacht. Zurück geht die Einrichtung des Frauentags auf einen Streik in Amerika – Frauen in New York haben damals gegen die schlechten Arbeitsbedingungen protestiert. Wie eine aktuelle Erhebung der Statistik Austria zeigt, ziehen Frauen in Sachen Beruf noch immer den Kürzeren. VOL.AT hat mit Heidi Senger-Weiss, Aufsichtsratvorsitzende bei Gebrüder Weiss, und Bernadette Mennel, Landtagspräsidentin, gesprochen.

“Frauen in Führungsetagen hatten Seltenheitswert”

„Der Weltfrauentag am 8. März ist ein Grund das Thema Frauen wieder im Bewusstsein der Öffentlichkeit deutlich zu machen“, erklärt Heidi Senger-Weiss, Aufsichtsratvorsitzende bei Gebrüder Weiss. Grundsätzlich sei er aber nicht wichtig. Die Frauen von heute haben bessere Voraussetzungen, als dies vor Jahren der Fall war. „Als ich vor 40 Jahren ins Berufsleben eingestiegen bin, waren Frauen in Führungsetagen absolut mit Seltenheitswert verbunden“, so Senger-Weiss. Heute ist dies weit mehr verbreitet, was gleichzeitig auch den Nachteil hat, dass es mehr Konkurrenz aus den eigenen Reihen gibt.
Von einer Quotenregelung hält Senger-Weiss hingegen nichts und verdeutlicht: „Es ist eine Diskriminierung der Frauen über Quoten irgendwo einzusteigen.“ In vielen Fällen sei es sogar leichter als Frau eine Position zu suchen, weil mittlerweile viele Firmen sich vermehrt bemühen, Frauen einzustellen. Das Problem sieht sie eher darin, dass viele nicht bereit sind, die Voraussetzungen zu erfüllen. Insbesondere auch wegen der zeitlichen Inanspruchnahme. Wenn Frauen Karriere machen wollen, müssen sie neben Selbstbewusstsein und Mut auch die Bereitschaft zum Verzicht mitbringen.
Der zukünftigen Entwicklung sieht Senger-Weiss positiv entgegen. Die Frauen seien immer noch nicht gleichberechtig, aber es schreite voran. Vor allem die Netzwerke würden noch fehlen. „Das haben die Männer schon in der Steinzeit geübt, während wir Frauen in der Höhle gesessen sind.“ Wichtig findet sie, dass die Frauen nicht vergessen sollen Frau zu sein. Sie soll nicht der bessere Mann sein wollen.

“Frauen Mut machen”

„Der Weltfrauentag bietet die Möglichkeit aufzuzeigen, was Frauen erreicht haben und welche Maßnahmen noch notwendig sind um eine gänzliche Chancengleichheit herbeizuführen“, sagt Landtagspräsidentin Bernadette Mennel. Wichtig sei den Frauen Mut zu machen und sie in ihrem Selbstwertgefühl zu stärken, weil “Frauen können’s wie Männer”.
Generell ist Mennel der Meinung, dass keine Frau eine Quotenfrau sein will. Auf Bundesebene gibt es jedoch seit einem Jahr eine Quotenregelung für Aufsichtsrätinnen. „Man wird sehen, wie das fruchtet“, so Mennel weiter. Das Thema Väterkarenz findet Mennel grundsätzlich gut, weil es wichtig sei, dass es verschiedene Modelle gibt. Allerdings setze dies eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Akzeptanz voraus.

Video: Heidi Senger-Weiss

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Video: Bernadette Mennel im Interview

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