Flächendeckende, kostenlose ganztägige Kleinkindbetreuung bis zum Eintritt ins Schulalter?
Zwar sei der Betreuungsschlüssel im Ländle mit 1:4 der beste in ganz Österreich. Ganz gut liegt nach Meinung der Familienministerin Vorarlberg bei der Betreuungsquote der Null- bis Dreijährigen. Freilich erreicht das westlichste Bundesland mit 22 Prozent nicht einmal den Schnitt von 25 Prozent. Aber sollte Vorarlberg generell eine flächendeckende, kostenlose ganztägige Kleinkindbetreuung bis zum Eintritt ins Schulalter ermöglichen? Das sagen die Parteien:
Kommentar Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP): Es muss sichergestellt sein, dass Eltern, die es brauchen, in vertretbarer Entfernung eine leistbare verlässliche Kleinkindbetreuung zur Verfügung haben. Allein im Jahr 2014 gibt das Land Vorarlberg rund 47 Millionen Euro für den Ausbau der Kinderbetreuung aus. In den nächsten Jahren werden hier noch weitere Anstrengungen unternommen werden. Eine Gratisbetreuung ist weder sinnvoll noch finanzierbar.
Kommentar Dieter Egger (FPÖ): Wir wollen ein Elterngeld in der Höhe von € 600,- bis € 700,- einführen. Dadurch könnten Eltern frei entscheiden, ob sie diese Mittel für Fremdbetreuung einsetzen oder ob sie ihr Kind – speziell in den ersten Lebensjahren – selbst betreuen möchten. Jedes Lebensmodell soll seinen Platz haben.
Kommentar Johannes Rauch (die Grünen): Als Anreiz, damit Familienarbeit auch von Vätern übernommen wird sicherlich sinnvoll. Ansonsten sind die fünf Varianten des Kinderbetreuungsgeldes – auch mit einkommensabhängigen Varianten – schon jetzt sinnvolle Anreizysteme.
Kommentar Michael Ritsch (SPÖ): Bildung beginnt mit der Geburt und muss kostenfrei sein. In Wien und im Burgenland ist die Kinderbetreuung bis 6 Jahre kostenfrei und in Vorarlberg im Österreichvergleich am teuersten. Für die Betreuung eines 2jährigen Kindes müssen Eltern in Vorarlberg bis zu 450 Euro bezahlen, wenn sie es ganztägig mit Mittagstisch in Anspruch nehmen.
Kommentar Sabine Scheffknecht (NEOS): Ab dem 1. Geburtstag soll für jedes Kind, auf Wunsch, ein leistbarer Betreuungsplatz zu Verfügung stehen. Unserer Meinung nach muss dieser jedoch nicht kostenlos sein.
Kommentar Friedrich Gsellmann (Piratenpartei): Dies ist ein wichtiger Schritt für Chancengleicheit Der Bildungsweg fängt mit dem ersten Atemzug an und braucht alle Unterstützung.
Kommentar Hannes Hausbichler (Männerpartei): Geförderte Betreuung nur für Eltern, die sich gegenüber dem anderen Elternteil und den Rechten der Kinder fair verhalten. Kein Geld für Besuchsverweigerinnen oder Eltern, die den anderen Ausnehmen! Besondere Förderung für gemeinsam wohnende oder Doppelresidenz-Eltern.
Christoph Alton (WIR): Die Eltern haben ein naturgegebenes Grundrecht auf Erziehung ihrer Kinder. „WIR“ wollen mit dem Geld, das für eine flächendeckende, kostenlose und ganztägige Kleinkindbetreuung aufgebracht werden muss, den Eltern in die Hand geben. Folglich können sich die Eltern entscheiden, ob sie ihr Kind in eine Fremdbetreuung („Kinderkrippe“) geben oder ihre Kinder selber erziehen wollen.
Kommentar Erwin Dünser (CPÖ): Das Kleinkind wird am besten zu Hause betreut. Wir müssen sicher stellen, dass sich Vater oder Mutter um das Kind sich kümmern kann.
Info:
VOL.AT hat sämtliche Spitzenkandidaten der zur Landtagswahl antretenden Parteien zu verschiedenen Themengebieten befragt. Die Spitzenkandidaten konnten mit “Ja” und “Nein” antworten, und jeweils noch von “sehr wichtig” über “wichtig” bis “unwichtig” einstufen, welche Relevanz das Thema bei ihnen einnimmt.
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