AA

Finanzminister Schelling findet Arbeitslosengeld in Österreich zu hoch

Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) übte Kritik an der Höhe des Arbeitslosengeldes
Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) übte Kritik an der Höhe des Arbeitslosengeldes ©APA
Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) hat in einem aktuellen Interview das deutsche "Hartz IV"-Modell als Vorbild dargestellt. In Österreich sei das Arbeitslosengeld zu hoch, Sozialleistungen müsse man sozial staffeln.
Arbeitslosigkeit: Rekordhöhe
Sozialmissbrauch in Österreich

Diese Meinung äußerte Schelling im Interview mit dem “Standard” (Wochenendausgabe). Weiters sprach er sich dafür aus, Sozialleistungen wie die Gratiszahnspange nach Einkommenshöhe sozial zu staffeln.

“Arbeitslosengeld fast so hoch wie Einkommen”

In Österreich sei es auch deshalb “schwer, Arbeitskräfte zu finden, weil das Arbeitslosengeld fast genauso hoch ist wie das Arbeitseinkommen. In Deutschland gibt es mit Hartz IV ein Modell, das offenbar besser funktioniert”, so der ÖVP-Politiker und frühere Manager.

Reformen nach dem deutschen Hartz IV-Modell hatte bereits im Juni die Industriellenvereinigung gefordert, etwa Mini-Jobs, um Arbeitslose früher in den Arbeitsmarkt wieder einzugliedern. Von Gewerkschaftsseite war der Vorstoß heftig kritisiert worden.

Schelling gegen Grundeinkommen, für Leistungsprinzip

Schelling wendet sich gegen das Modell vom bedingungslosen Grundeinkommen und spricht sich für das Leistungsprinzip aus. “Leistung muss belohnt werden, das ist nichts, was einem zusteht.” Wer 500.000 Euro im Jahr verdiene brauche keinen Anspruch auf eine Gratiszahnspange für sein Kind, “das hätte man sozial staffeln müssen”.

“Wir haben uns zu einer Neidgesellschaft entwickelt. Neid muss man sich aber verdienen, Mitleid bekommt man umsonst”, meint der Finanzminister.

(apa/red)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Politik
  • Finanzminister Schelling findet Arbeitslosengeld in Österreich zu hoch