Der frühere FIFA-Präsidentschaftskandidat Prinz Ali bin Al-Hussein hatte zuvor den sofortigen Rücktritt von Weltverbands-Chef Joseph Blatter gefordert, aber vor einer überstürzten Neuwahl gewarnt. “Die Zukunft der FIFA steht auf dem Spiel”, sagte der jordanische Verbandschef und FIFA-Vizepräsident am Montag der Nachrichtenagentur AP.
Blatter schließt neuerliche Kandidatur aus
Der scheidende FIFA-Präsident Joseph Blatter hat nach den jüngsten Spekulationen und Gerüchten eine erneute Kandidatur als Chef des Fußball-Weltverbandes (FIFA) ausgeschlossen. “Am 26. Februar wird die FIFA einen neuen Präsidenten haben”, sagte der 79-jährige Schweizer am Montag in Zürich.
Am 26. Februar 2016 soll auf einem außerordentlichen Kongress in Zürich ein neuer FIFA-Präsident gewählt werden. “Ich denke, ich werde zu meiner Arbeit, meinem Hobby zurückkehren, als Journalist. Dieses Mal wird es das Radio sein. Das Radio ist das populärste Medium, man kann 24 Stunden Radio hören. Es ist einfacher zu sprechen als zu schreiben”, erklärte Blatter.
Außerdem teilte der scheidende FIFA-Boss mit, dass eine Kommission mit einer unabhängigen Persönlichkeit an der Spitze die Reformen bei der korruptionsgeschädigten FIFA überwachen und leiten soll. Dafür werde die Task Force “Reformen” mit jeweils zwei Vertretern der Verbände aus Asien, Afrika, Europa und Nord- und Mittelamerika sowie je einem Repräsentanten aus Südamerika und Ozeanien gegründet. “Es sind zehn Spieler und ein Trainer, eine unabhängige Person”, erläuterte Blatter.
“Wenn wir im Dezember wählen, wird es den bedeutenden Wandel in der FIFA-Führung, den wir so dringend brauchen, nicht geben.” Dennoch müsse Amtsinhaber Blatter “sofort gehen”, sagte sein ehemaliger Rivale im Kampf um das Präsidentenamt. “Er darf nicht seine Nachfolge planen und diesen Wahlprozess leiten”, betonte Al-Hussein.
Blatter mit Geld beworfen
Vor Beginn der Pressekonferenz kam es zu einer Unterbrechung kam. Ein Mann stellte sich vor Blatter und streckte ihm einen Bündel Geld entgegen. “Das ist für die WM 2026 in Nordkorea”, sagte er dazu. Beim Eindringling handelte es sich um den englischen Komiker Simon Brodkin.
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— 888sport (@888sport) 20. Juli 2015
Al-Husein lässt Kandidatur offen
Der 39-jährige Al-Hussein hatte Ende Mai nach dem verlorenen ersten Wahlgang gegen Blatter seine Kandidatur zurückgezogen. Wenige Tage nach seiner Wiederwahl hatte der 79-jährige Schweizer dann überraschend seinen Rückzug angekündigt, zuletzt aber mit einem Verbleib im Amt kokettiert. Al-Hussein sprach sich jetzt für eine Führungspersönlichkeit außerhalb des Sports aus für die Organisation der Neuwahlen auf einem außerordentlichen FIFA-Kongress und die Umsetzung der Reformen innerhalb der korruptionsgeschädigten FIFA.
Vor dem Treffen der Exekutive am (heutigen) Montag warnte Al-Hussein vor einer zu frühen Wiederwahl. “Kein Datum vor März 2016 ist passend”, sagte der Jordanier. Schon im Dezember einen außerordentlichen FIFA-Kongress einzuberufen, wie unter anderem von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach gefordert, sei “unfair”, da die Nationalverbände mehr Zeit bräuchten für eine mögliche Kandidatensuche. Ob er selber nochmals kandidieren werde, ließ Al-Hussein offen.
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