AA

Feldkirch hat 3. höchste Stickoxidbelastung Österreich

An der Bärenkreuzung in Feldkirch wird der Grenzwert um 24 Mikrogramm überschritten.
An der Bärenkreuzung in Feldkirch wird der Grenzwert um 24 Mikrogramm überschritten. ©Bernd Hofmeister
In Vorarlberg war im Vorjahr die Belastung der Luft mit Stickoxiden zu hoch, macht der VCÖ aufmerksam. In Feldkirch wurde die dritthöchste Stickoxidbelastung Österreichs gemessen, auch in Lustenau und Höchst wurde der Jahresgrenzwert überschritten.

Stickoxide schädigen die Atemwege und können Lungenerkrankungen verursachen. Hauptverursacher der Stickoxid-Emissionen ist der Verkehr, vor allem die Dieselfahrzeuge. Der VCÖ fordert daher die Streichung der Steuerbegünstigung von Diesel. Auch der weitere Ausbau des Öffentlichen Verkehrs und niedrigere Tempolimits verringern die Stickoxid-Belastung.

24 Mikrogramm über Grenzwert

An der Messstelle Feldkirch Bärenkreuzung wurde im Vorjahr die dritthöchste Stickoxid-Belastung Österreichs gemessen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis der Daten des Umweltbundesamts zeigt. Die Belastung war fast doppelt so hoch wie der Grenzwert (30 Mikrogramm Stickoxide pro Kubikmeter Luft): Im Jahresmittel wurden an der Messstelle 54 Mikrogramm Stickoxide pro Kubikmeter Luft gemessen, der Grenzwert liegt bei 30 Mikrogramm.

Belastung höher als 2003

Auch in Lustenau war die Belastung mit 43 Mikrogramm zu hoch, ebenso in Höchst mit 40 Mikrogramm Stickoxiden pro Kubikmeter Luft. Die VCÖ-Analyse zeigt, dass die Stickoxid-Belastung in den vergangenen zehn Jahren konstant hoch geblieben ist, im Jahr 2003 betrug die Belastung bei der Messstelle Feldkirch Bärenkreuzung 53 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft.

Bronchits, Allergien und Lungenschäden

Stickoxide können Bronchitis auslösen, Allergien verstärken und Lungenschäden verursachen. Der VCÖ weist darauf hin, dass in Vorarlberg 62 Prozent der gesamten Stickoxid-Emissionen vom Verkehr verursacht werden, insbesondere vom Lkw-Verkehr und von Diesel-Pkw.

Steuer für Diesel niedriger

“Mit Ausnahme des Burgenlands war in jedem Bundesland die Stickoxid-Belastung zu hoch. Deshalb muss auch die Bundesregierung im Interesse der Gesundheit der Bevölkerung rasch Maßnahmen umsetzen. So ist die Steuerbegünstigung von Dieseltreibstoff endlich abzuschaffen”, fordert VCÖ-Expertin DI Bettina Urbanek. Obwohl Dieselabgase gesundheitsschädlicher sind als die Abgase von Benzin, ist die Mineralölsteuer auf einen Liter Diesel um 8,5 Cent niedriger.

Radfahren verbessert Luftqualität

Weiters fordert der VCÖ eine stärkere Förderung von Unternehmen, die ihre Güter vom Lkw auf die Bahn verlagern. Eine kostengünstige Maßnahme zur Verringerung der Schadstoffbelastung sind niedrigere Tempolimits. Durch Tempo 80 statt 100 sinken die Stickoxid-Emissionen bei Pkw im Schnitt um rund 13 Prozent, bei Klein-Lkw sogar um 28 Prozent, betont der VCÖ. Die Verkehrsverlagerung auf öffentliche Verkehrsmittel sowie bei kurzen Strecken aufs Radfahren oder innerorts aufs zu Fuß gehen verbessert nachhaltig die Luftqualität.

Höchste Belastung in Tirol

Die österreichweit höchste Belastung der Luft mit Stickoxiden weist Tirol auf, macht der VCÖ aufmerksam. Entlang der Tiroler Inntalautobahn A12 bei Vomp wurde der Jahresgrenzwert um das Doppelte überschritten (64 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft). Auch in Wien sowie in den Landeshauptstädten Salzburg, Linz, Graz, Klagenfurt, Innsbruck und St. Pölten wurde der Jahresgrenzwert überschritten, wie die VCÖ-Analyse zeigt.

Übersichts-Karte: “Dicke Luft” im Ländle

  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Feldkirch hat 3. höchste Stickoxidbelastung Österreich