EU und IWF berechnen Folgen einer Zypern-Pleite
Europäische Kommission, Europäische Zentralbank und Internationaler Währungsfonds untersuchten die finanziellen Folgen eines Staatsbankrotts, berichtete die “Bild”-Zeitung am Samstag.
Hauptbetroffener: Ausgerechnet Griechenland
Betroffen von einer Pleite des zyprischen Staates wäre den Experten von EU-Kommission, EZB und IWF zufolge vor allem Griechenland. Dort unterhalten mehrere zypriotische Großbanken ein Filialnetz mit mehr als zehn Prozent der griechischen Spareinlagen.
Ohne Hilfsgeld würden diese Banken pleitegehen. Banken anderer Eurostaaten wären dagegen kaum betroffen, schrieb die Zeitung. Die Berechnungen der sogenannten Troika gehen laut “Bild” unter anderem auf Druck der Bundesregierung zurück.
Eine Sprecherin des deutschen Finanzministerium verwies dazu am Samstag lediglich auf den Vertrag über den Europäischen Stabilitätsmechanismus. Dieser erlaubt laut Vertragstext Hilfen nur, “wenn dies unabdingbar ist, um die Stabilität des Euro-Währungsgebiets insgesamt zu wahren”. Entsprechend müssen die Staaten auch immer die Konsequenzen einer Verweigerung der Hilfe prüfen, etwa einen Staatsbankrott.
Zypern braucht 17 Milliarden Euro
Zypern hatte im Juni eine Anfrage auf Hilfe aus dem Eurorettungsfonds gestellt und benötigt nach eigenen Angaben rund 17 Milliarden Euro. Davon soll ein Großteil an angeschlagene Banken der Insel fließen. Der Antrag ist jedoch umstritten. Dem Land wird besonders in Deutschland vorgeworfen, nicht entschieden gegen Steuerbetrug und Schwarzgeld etwa aus Russland vorzugehen.
Die Diskussion um mögliche Hilfen der Europartner steht auch im Mittelpunkt der Präsidentenwahlen am Sonntag. Klarer Favorit beim Urnengang der 545.000 wahlberechtigten Zypreioten ist der konservative Nikos Anastasiades. (APA)
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