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"Erheblicher Schaden": Hypo Vorarlberg kritisiert Hypo-Sondergesetz

Hypo Vorarlberg-Chef Grahammer sieht seine Bank durch Inkompetenz in Wien torpediert.
Hypo Vorarlberg-Chef Grahammer sieht seine Bank durch Inkompetenz in Wien torpediert. ©VOL.AT/Hofmeister/Hartinger
Bregenz. Michael Grahammer, Vorstandsvorsitzender der Hypo Vorarlberg, beklagt nach der Herabstufung der Bank durch die Ratingagentur Moody's wegen des Hypo-Sondergesetzes einen "erheblichen Schaden", für den er die Bundesregierung verantwortlich macht.

Im Finanzministerium sei es höchste Zeit, dass wieder Kompetenz einkehre, sagte Grahammer gegenüber den “Vorarlberger Nachrichten”.

“Müssten uns wegen Untreue verwantworten”

Er sei sicher, dass der Zusatz zum Hypo-Alpe-Adria-Sondergesetz, der Kärnten von seinen Pflichten entbindet, nicht halten werde. “Wie kann man beschließen, dass diese Forderungen an das Bundesland Kärnten ausgelöscht werden?”, fragte sich Grahammer. Umso größer sei der Schaden für die Bankbranche und den Standort Österreich durch die Entscheidungen von Bundesregierung und Finanzministerium. “Würden wir solche Entscheidungen treffen, dann müssten wir uns wegen Untreue verantworten”, so der Vorstand der Landesbank.

Regierung torpediert Hypo Vorarlberg

Die Herabstufung habe nichts mit dem Geschäftsgebaren der Hypo Vorarlberg zu tun, man habe alles richtig gemacht. “Unsere Mitarbeiter machen einen guten Job, wir werden dabei vom Land unterstützt. Aber die Bundesregierung torpediert unsere Bemühungen ein ums andere Mal mit extrem schädlichen Entscheidungen”, erklärte Grahammer. Während für die Kunden aber kein Grund zur Sorge bestehe, hätten die Österreicher angesichts der Entscheidungen von Regierung und Finanzministerium “Anlass zu echter Besorgnis”.

Bevölkerung halten Haircut für richtig

44 Prozent der Österreicher halten es allerdings für richtig, dass die Besitzer von nachrangigen Hypo-Anleihen um ihr Geld umfallen, obwohl es dafür eine Haftung des Landes Kärnten gibt, ergab eine OGM-Umfrage im Auftrag des “Kurier”. 30 Prozent der Befragten hatten dazu keine Meinung, 25 Prozent waren dagegen.

“Gläubiger wussten, was sie taten”

“Angesichts der heftigen Kritik, die Finanzminister Michael Spindelegger für das Vorhaben geerntet hat, sind die 44 Prozent durchaus überraschend”, zitiert die Zeitung OGM-Chef Wolfgang Bachmayer. Wenn 30 Prozent keine Meinung haben, dann heiße das, dass 70 Prozent sich mit dem Thema beschäftigt haben. Generell zeige das Ergebnis vor allem eines: “Die Österreicher sind überzeugt, dass es sich bei den Hypo-Gläubigern um professionelle Investoren handelt, die gewusst haben, dass man nur dann mit absoluter Sicherheit rechnen darf, wenn man bei einer Bank ein Sparbuch anlegt.” (red/APA)

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