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Erdogan saß selbst schon mal wegen eines Gedichts im Gefängnis

Erdogan war bereits selbst inhaftiert.
Erdogan war bereits selbst inhaftiert.
Eigentlich müsste sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan gut in die Lage von Jan Böhmermann versetzen können: Er saß selbst bereits wegen eines Gedichts für Monate im Gefängnis.
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Wie “focus.de” unter Berufung auf die britische Tageszeitung “Telegraph” berichtet, musste Erdogan im Jahre 1999 ins Gefängnis. Der Grund dafür war eine Gedicht-Rezitation. So hatte Erdogan Ende 1997 – damals war er noch Bürgermeister von Istanbul – aus einem Gedicht des islamistischen Dichters Ziya Gokalp vorgelesen. Unter anderem heißt es in dem Gedicht: “Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten”. Erdogan wurde in Folge 1998 vom Staatssicherheitsgericht Diyarbakir wegen “Schüren religiösen Hasses” verurteilt.

Erdogan trat die Strafe 1999 wurde er aus der Haft entlassen. Außerdem trat er als Bürgermeister zurück. Laut “Telegraph” war er der erste islamistisch geprägte Politiker in diesem Amt gewesen. Zur damaligen Zeit war die Türkei noch stark säkular geprägt, die AKP Erdogans noch nicht in den Machtpositionen. Nun stellte Erdogan ja bekanntlich eine Strafanzeige gegen den Moderator Jan Böhmermann – wegen eines Gedichtes.

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