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ORF-Marktanteil stürzt ab

Dank Gebührenerhöhung und Schwarzseherfahndung kletterten die Rundfunkgebühren im vergangenen Jahr österreichweit auf 444 Millionen Euro. Die klassische Werbung stagnierte bei 312 Millionen Euro.

Dennoch geht es dem Staatsfunk gar nicht gut: Laut Fachmedien stürzte der Marktanteil des ORF innerhalb eines Jahres von 42,6 auf 40.8 ab. Selbst die beliebteste TV-Sendung, die ZiB, soll einen historischen Tiefstand erreicht haben. Monika Lindner, schon ein Jahr vor der Ausschreibung des nächsten ORF-Generals quasi fix, stellt für 2007 weitere Gebührenerhöhungen und schon heuer Kündigungen in Aussicht. Im Hintergrund lobbyiert die Anstalt am Wiener Küniglberg heftig, die Regierungsparteien mögen ihre Werbegrenzen lockern.

Drittes Sparpaket

Ein Drittel der ORF-Mitarbeiter werken in den neun ORF-Landesstudios. Ein Teil der Betriebsräte aus den Ländern haben geplante Budgetkürzungen unlängst als „existenzbedrohend“ bezeichnet. Wie schaut es in der Vorarlberger Höchster Straße aus?

Landesdirektor Dr. Wolfgang Burtscher zu den „VN“: „Die Sparvorgabe für das Landesstudio Vorarlberg beträgt für nächstes Jahr 350.000 Euro. Das heurige Budget beträgt 12,7 Millionen Euro.“ Er will das Ziel durch interne Rationalisierungen, Nichtnachbesetzung frei werdender Dienstposten und interne Umstrukturierungen erreichen.

Doppelte Kinderbeihilfe

Mit Beginn 2004 wurde ein Großteil der früheren „freien Mitarbeiter“, nämlich 51, nach dem neuen Kollektivvertrag fix angestellt. Derzeit liegt der Mitarbeiterstand bei 119, darunter zahlreiche Teilzeitkräfte. Die Hälfte ist allerdings noch nach den alten Dienstverträgen beschäftigt. Und diese haben eine Reihe von bemerkenswerten Zulagen: Die staatliche Kinderbeihilfe wird verdoppelt, für Bekleidung gibt es einen Obulus und die betriebliche Pensionsregelung ist auch nicht von schlechten Eltern. Nach dem neuen Kollektivvertrag sind folgende Zulagen aufrecht geblieben: für Nacht- und Wochenenddienste, für Dienste, die länger als acht Stunden dauern und die Gefahrenzulagen: „Wenn Dienstnehmer, die bei Arbeiten an gefährlichen, mehr als sechs Meter über dem Boden gelegenen ungesicherten Arbeitsplätzen einer besonderen Gefahr ausgesetzt sind, bekommen sie pro Tag 39,90 Euro.“ Im Landesstudio Vorarlberg komme die Zulage nicht mehr zur Anwendung, „weil die Voraussetzungen nicht mehr erreicht werden“. Dienstwagen und Chauffeure wurden laut Burtscher im Landesstudio abgeschafft. Die Kosten für „angemietete Kräfte“ liegen je nach Tätigkeit unterschiedlich zwischen 45 Euro für Cutter und 106 Euro für Kamerateams pro Stunde.

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