Als erste Frau übernimmt sie ab 2015 die künstlerische Leitung der Bregenzer Festspiele von David Pountney, dessen Vorgänger Alfred Wopmann sich nun als Chef der Grazer Theaterholding eine neue Leiterin für das Grazer Opernhaus suchen muss. Sobotka war 2009 nach Graz geholt worden und hatte dort mit einem abwechslungsreichen Programm zwischen Opern, Operetten und Musicals für Aufsehen gesorgt. Die gebürtige Wienerin hat dabei nicht nur große Regisseure nach Graz gelockt, sondern auch das Kinderangebot ausgebaut.
Elisabeth Sobotka wurde 1965 in Wien geboren und studierte Musikwissenschaft. Sie schloss das Studium mit einer Arbeit über den Dirigenten Franco Faccio ab. Anschließend arbeitete sie für die Salzburger Festspiele sowie für Jeunesses Musicales in Wien. 1992 ging sie nach Leipzig, wo sie an der Oper die Leitung der künstlerischen Produktion überhatte. Ab 1994 war sie acht Jahre lang Chefdisponentin der Wiener Staatsoper. 2002 wurde sie von Daniel Barenboim und Peter Mussbach als Operndirektorin der Berliner Staatsoper Unter den Linden engagiert, wo sie bis zu ihrer Berufung nach Graz ein engagiertes Programm vorlegte. Nach drei Spielzeiten an der Grazer Oper plant sie nun bereits den Abschied in zweieinhalb Jahren.Ihre erste Saison in Graz startete Sobotka mit Richard Wagners “Meistersinger von Nürnberg”. Gleichzeitig standen aber auch gleich zwei Operetten auf dem Programm, wobei mit Peter Konwitschnys “Csardasfürstin” und der “Fledermaus” von Peter Lawless dem Publikum auch zwei sehr unterschiedliche Zugangsweisen zum diesem Genre präsentiert wurden. Unter ihrer Leitung kam es in Graz zur Erstaufführung der Musical-Renner “The Sound of Music” und “Singin’ in the Rain”, aber auch von Schostakowitschs “Lady Macbeth von Mzensk” oder Donizettis “Maria Stuarda”. Es gelang ihr außerdem, Regisseur Konwitschny zwei Neuproduktionen schmackhaft zu machen: “La Traviata”, ein Publikumsrenner, und “Pique Dame”.
Als Regisseure arbeiteten auch Stefan Herheim und Johannes Erath in Graz, gleichzeitig richtete sie ein verstärktes Augenmerk auf die Vermittlung und den Nachwuchs. Unter Sobotkas Intendanz gab es eine jährliche Kinderoper, alljährlich fand nach der Opernredoute auch die Kinderveranstaltung “Alles Tanz!” statt. Ihre Freizeit widmet die Intendantin zu großen Teilen ihrem Sohn, dessen Vater der Dirigent Michael Boder ist. Außerdem besucht sie sehr häufig Opernaufführungen im In- und Ausland, und zwar auch durchaus Produktionen, die nicht mit ihrem Job zu tun haben – denn “nicht jeder Theaterbesuch muss beruflich sein”.
(APA)
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