Prognosen gehen davon aus, dass der Güterverkehr zwischen 2010 und 2030 um 45 Prozent zunehmen wird. Durch die U-Bahn für den Güterverkehr soll eine effiziente und umweltfreundliche Feinverteilung von Gütern in den städtischen Zentren ermöglicht werden. Der Förderverein “Cargo sous terrain” hat eine Machbarkeitsstudie erstellt. Das Ergebnis wurde am Dienstag präsentiert: Das Projekt ist in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht machbar.
Mit 30 km/h von Hub zu Hubs
Auf drei Spuren werden über Induktionsschienen angetriebene Transportfahrzeuge mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h durch die Schweiz rollen. An den Zugangspunkten (Hubs) können Güter automatisch ins System eingespeist oder diesem entnommen werden. Die erste Teilstrecke von 67 Kilometern Länge und sechs Metern Breite soll zwischen dem Handelsknotenpunkt Härkingen-Niederbipp und Zürich entstehen. In den kommenden Monaten werde ein investorengerechter Businessplan entwickelt und erste Gespräche geführt.
Rhomberg mit Sersa Rail Group beteiligt
Mit an Bord ist auch die Rhomberg Group über ihr auf Bahninfrastruktur spezialisiertes Rhomberg Sersa Rail Group. Im VOL.AT-Interview spricht CEO Hubert Rhomberg über das Vorhaben, was es mit dem Internet gemeinsam hat und ob auch Vorarlberg Teil des Netzes werden könne.
Hubert Rhomberg im Telefon-Interview mit VOL.AT
“Gerade für die Belieferung der Stadt Zürich wäre dieses System prädestiniert, weil unsere Verteilzentralen für Zürich direkt am Netz von ‘Cargo Sous Terrain’ angeschlossen würden”, zitiert der Schweizer “Blick” Coop-Logistikchef Leo Ebneter. Er rechnet vor: “Dadurch würden täglich etwa 200 Lkw-Fahrten von Coop in die Stadt Zürich entfallen.”
Kosten von 3,5 Milliarden Franken
Allein für die erste Etappe von rund 67 Kilometern, die 2030 in Betrieb gehen könnte, werden Kosten von rund 3,5 Milliarden Franken veranschlagt. Schlussendlich soll das Güternetz von St. Gallen bis nach Genf reichen und somit das Straßen- und Bahnnetz spürbar entlasten.
Umweltfreundliches System
Laut dem Förderverein “CST” würde mit dem neuen System pro transportierter Tonne 80 Prozent weniger Kohlenstoffdioxid ausgestossen werden. Das System wird ausschliesslich mit erneuerbarer Energie betrieben werden.
Partner
Hauptträger sind die Interessengemeinschaft Detailhandel Schweiz, Rhenus Alpina, Die Mobiliar, SQS, SBB Cargo, Swisscom, Die Post, BKW, Tiefbauamt der Stadt Zürich und Cargo Tube. Die “Rhomberg Sersa Rail Group” aus Vorarlberg ist als Partner an der Umsetzung des Projekts ebenfalls beteiligt. (red)
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