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Egger für aufgeschlossenere Politik bei Umwidmungen

Egger für aufgeschlosseneren Umgang mit Grundstücksumwidmungen.
Egger für aufgeschlosseneren Umgang mit Grundstücksumwidmungen. ©VOL.AT/ Hartinger
Bregenz - Einen aufgeschlosseneren Umgang mit Grundstücksumwidmungen regte am Montag der Chef der Vorarlberger Freiheitlichen, Dieter Egger, an. "Natürlich nicht um jeden Preis", betonte er. Verwundert über diesen Vorschlag zeigt sich indes der Wohnbausprecher der ÖVP, Albert Hofer, der den Vorstoß im Zeichen des Wahlkampfes verortet.

Flächen am Siedlungsrand, die leicht zu erschließen und zu einem Mischpreis erhältlich seien, könnten einen wichtigen Beitrag zu erschwinglichem Wohnraum in Vorarlberg leisten.

Sozialer Wohnbau auch in Kleingemeinden

Preissteigerungen bei Grund und Boden, aber auch bei Mieten, machten das Wohnen in Vorarlberg zu einem schwierigen Thema, betonte Egger im APA-Gespräch. Der soziale Wohnbau konzentriere sich zudem vor allem auf größere Städte. Große Einheiten und ein hoher Migrantenanteil führten dort nicht selten zu sozialen Spannungen, so der FPÖ-Parteiobmann, der deshalb für einen Ausbau gemeinnützigen Wohnraums in Kleingemeinden eintritt.

Hörbranz als “Vorzeigemodell”

Als Beispiel nannte Egger die Gemeinde Hörbranz. Dort habe ein Bauer der Gemeinde ein über 8.000 Quadratmeter großes Grundstück zu einem Mischpreis von hundert Euro pro Quadratmeter für ein Wohnprojekt angeboten. Die landwirtschaftliche Fläche liege direkt am Siedlungsrand in der Nähe eines Kindergartens und einer Bushaltestelle und biete sich deshalb an, betonte der Hörbranzer Gemeinderat und siebenter auf der FPÖ-Bezirksliste Bregenz für die Landtagswahl im Herbst, Josef Siebmacher. Der Kaufpreis im Vergleich zu den landläufigen Kosten für Bauland niedrig und könnte auch für die Mieter eine spürbare Erleichterung bringen. Einziger Knackpunkt: Das Grundstück ist noch nicht umgewidmet.

Eine Entscheidung, die für Egger in diesem Fall sinnvoll wäre. “Hörbranz könnte ein Vorzeigemodell für das ganze Land sein”, so Egger.

Hofer (ÖVP): “Der Wahlsonntag rückt näher…”

Verwundert über den Vorstoß Eggers zeigt sich unterdessen der Wohnbausprecher der ÖVP, Alfred Hofer. Das Land plane 2500 gemeinnützige Wohnungen, soeben sei die Wohnbauförderungsrichtlinie reformiert worden, an einer deutlichen Vereinfachung der Bauvorschriften würde gearbeitet – alles Maßnahmen, mit dem Ziel, Wohnen noch leistbarer zu machen. “Dieser Kurs wurde bisher auch von der FPÖ vollinhaltlich mitgetragen. Aber kaum rückt der Wahltermin näher, will die FPÖ davon nichts mehr wissen”, kritisiert Hofer den blauen “Zick-Zack-Kurs” in einer Aussendung. Und verweist diesbezüglich auch auf einen Antrag aus dem Jahr 2013, mit praktisch deckungsgleichen Vorschlägen bezüglich der Umwidmung an den Siedlungsrändern von Seite der SPÖ, der von den Freiheitlichen abgelehnt worden sein.
Dabei ist für den Wohnbausprecher der ÖVP auch das Beispiel Hörbranz fragwürdig: “Zuerst zettelt die FPÖ eine Volksabstimmung gegen ein gemeinnütziges Wohnbauprojekt im Zentrum des Ortes an, und fordert dann die Realisierung eines solchen an der Peripherie der Gemeinde. Wenn das Modellcharakter hat, dann gute Nacht Vorarlberg”, meint Hofer abschließend. (APA/red)

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