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Dienstwagen für Kaufmann und Linhart - Chauffeur-Sharing im Landhaus

Landeshauptmann Markus Wallner, nutzt seinen Fahrdienst so gut wie jeden Tag.
Landeshauptmann Markus Wallner, nutzt seinen Fahrdienst so gut wie jeden Tag. ©MIK/DS/BH/PS
Den Politikern des Landes kommt so manche Annehmlichkeit zu – das möchte man meinen. Dazu gehört wohl auch ein Chauffeur. Doch wem genau steht dieser Luxus eigentlich zu und wird der Fahrdienst überhaupt genutzt?

Gerade im Sommer greift Bürgermeisterin Andrea Kaufmann mit Vorliebe auf das Dienstfahrzeug der Stadt Dornbirn zurück. Chauffeur? Fehlanzeige! Denn es handelt sich dabei um ein von der Verwaltung angeschafftes E-Bike. Daneben ist Kaufmann hauptsächlich mit ihrem privaten Auto unterwegs. Für knappe Termine oder weitere Strecken steht allerdings ein mittlerweile neun Jahre alter – wie man im Rathaus betont – Audi A6 zur Verfügung. Ein Mitarbeiter der Hausdienste übernimmt dann die Rolle des Chauffeurs.

Bernd Hofmeister/Philipp Steurer
Bernd Hofmeister/Philipp Steurer ©Bernd Hofmeister/Philipp Steurer

Ein Chauffeur mit erweitertem Aufgabenfeld

Auch der Bürgermeister der Landeshauptstadt, Markus Linhart, nimmt nur in gewissen Fällen den Chauffeurdienst in Anspruch. Der Fahrer habe jedoch noch weitere Aufgaben als ausschließlich den BMW zu dienstlichen Terminen oder Jubilaren zu lenken. Dort übernimmt der Mitarbeiter nämlich zusätzlich den Job des Fotografen und dokumentiert die privaten Hausbesuche zu runden Geburtstagen. Ansonsten sieht man Markus Linhart zu Fuß durch die Stadt spazieren oder auf dem Fahrrad.

Im Gegensatz dazu fährt Mandi Katzenmayer generell selbst. Allerdings mit dem Dienstwagen. „Die Annehmlichkeit eines Chauffeurs hat es nicht mehr gegeben, als ich das Amt des Bürgermeisters von Bludenz angetreten habe“, erzählt Katzenmayer. Richard Amann (Hohenems) und das Feldkircher Stadtoberhaupt Wilfried Berchthold fahren im eigenen Wagen zum Bürgermeisterbüro.

Bernd Hofmeister/Dietmar Stiplovsek
Bernd Hofmeister/Dietmar Stiplovsek ©Bernd Hofmeister/Dietmar Stiplovsek

Chauffeur-Sharing im Landhaus

Im Landhaus stehen ausschließlich den Regierungsmitgliedern und Landtagspräsident Harald Sonderegger Dienstwagen mit Chauffeur zu. Dabei handelt es sich um fünf 5er BMW und zwei Audi A6. Die Fahrzeuge dürfen allerdings nur für Dienstfahrten und Fahrten zwischen Wohnung und Dienstort verwendet werden.

„Katharina Wiesflecker und ich teilen uns ein Auto und einen Chauffeur”, sagt Landesrat Johannes Rauch. “Das ist erstmalig so und siehe da, es funktioniert! Den Chauffeur bemühen wir immer nur dann, wenn Termine nicht anders zu schaffen sind. Ansonsten sind wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs“, betont der Grünen-Chef.

Dietmar Stiplovsek
Dietmar Stiplovsek ©Dietmar Stiplovsek

Rollendes Büro für den Landeshauptmann

Landeshauptmann Markus Wallner hingegen, nutzt seinen Fahrdienst so gut wie jeden Tag. Verständlich, ist doch der BMW für ihn im Prinzip ein rollendes Büro. Telefonieren, Akten studieren, Post bearbeiten, auf Termine vorbereiten. Alles wird direkt im Dienstwagen erledigt. Der Arbeitsalltag beginnt quasi mit dem Einsteigen. Ein sinnvolles Zeitmanagement also.

Landeshauptmann Wallner
Landeshauptmann Wallner ©MIK

Insgesamt stehen rund 170 Autos im Dienste des Landes Vorarlberg. Das mag erst einmal gewaltig klingen. Doch “Land Vorarlberg” meint nicht nur das Landhaus und seine Abgeordneten. Vom Skoda Fabia bis hin zum BMW werden die Fahrzeuge in den unterschiedlichen Behörden eingesetzt. Wasserversorgung, Hochbauabteilung, Forstabteilung oder etwa Straßenbauabteilung.

Ein großes Unternehmen benötigt wohl eine große Flotte. Wer sich also letztlich die Landhaus- und Gemeinde-Garagen voller Limousinen und Chauffeure vorstellt, der irrt.

(DB)

 

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