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Die Ölpest im Golf von Mexiko Chronik

Seit zehn Wochen sprudelt Öl aus einem Bohrloch vor der Küste des US-Bundesstaates Louisiana. Ein Rückblick:

20. April: Auf der Ölbohrinsel “Deepwater Horizon” im Golf von Mexiko gibt es eine Explosion. Die meisten der 126 Arbeiter können gerettet werden, elf bleiben vermisst.

22. April: Die brennende Bohrinsel sinkt. Zum Untergang trägt eine Serie technischer und menschlicher Fehler bei.

25. April: Experten versuchen mit einem Unterwasser-Roboter, den Austritt von Rohöl in 1.500 Metern Tiefe zu stoppen – ohne Erfolg.

29. April: Die US-Regierung stuft die Ölpest als Katastrophe “von nationaler Bedeutung” ein.

 1. Mai: Nach Louisiana und Florida rufen auch die Bundesstaaten Alabama und Mississippi den Notstand aus.

6. Mai: Das Öl erreicht Land, die unbewohnte Freemason-Insel.

 8. Mai: BP-Experten brechen den Versuch ab, das ausströmende Öl mit Hilfe einer großen Stahlkuppel abzusaugen.

11. Mai: Im Energieausschuss des Senats machen sich die Spitzenmanager der drei in das Unglück verstrickten Unternehmen – BP, Transocean und Halliburton – gegenseitig verantwortlich.

17. Mai: Der für die Kontrolle der Tiefsee-Bohrungen zuständige Abteilungsleiter der US-Behörde für Mineralienförderung tritt zurück.

20. Mai: Ein Live-Video vom Meeresgrund zeigt, dass mehr Öl ins Wasser austritt als BP bisher schätzte.

26. Mai: BP startet die Operation “Top Kill”. Durch Beschuss mit riesigen Schlamm-Mengen soll das sprudelnde Öl gestoppt werden.

27. Mai: Obama entlässt die Chefin der Behörde für Mineralien- Management (MMS), Elizabeth Birnbaum.

28. Mai: Obama will die Zahl der Helfer verdreifachen. Rund 240 Kilometer der Küste sind bereits verseucht. Laut US-Ozeanbehörde NOAA darf bereits in einem Viertel des Golfs nicht mehr gefischt werden.

29. Mai: Die Operation “Top Kill” scheitert. Nun soll ein Steigrohr zur Quelle am Meeresgrund abgesägt und auf die Öffnung eine Kuppel gestülpt werden. Dort soll ein Großteil des Öls aufgefangen und durch eine Leitung zu einem Schiff geleitet werden.

4. Juni: Den Ingenieuren gelingt es, einen Behälter über dem Leck zu platzieren. Allerdings strömt weiterhin Öl ins Meer, nur ein kleiner Teil kann kontrolliert zu einem Schiff abgeleitet werden.

10. Juni: Allein in Louisiana haben inzwischen mehr als 70 Menschen ärztliche Hilfe gesucht – wegen Übelkeit, Kopfschmerzen, entzündeten Augen und Atembeschwerden. Mindestens 1.100 ölverschmierte Vögel wurden gefunden, der größte Teil von ihnen tot.

11. Juni: Wissenschafter der US-Geologiebehörde gehen davon aus, dass täglich bis zu 5.400 Tonnen Öl aus dem Bohrloch schießen könnten.

16. Juni: In seiner ersten Rede aus dem Oval Office wendet sich Obama direkt an die Nation. Die Ölpest werde mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft. In ihrer Energiepolitik müssten die USA eine Wende einleiten.

17. Juni: BP-Chef Tony Hayward muss sich einem sechsstündigen Kreuzverhör im US-Kongress stellen.

22. Juni: Ein US-Gericht erklärt ein von Obama verhängtes Verbot von Tiefseebohrungen im Golf von Mexiko für nichtig.

23. Juni: Wegen technischer Probleme muss BP das Auffangen des Öls erneut unterbrechen. Zwei Helfer kommen ums Leben.

28. Juni: Die Ölpest hat BP nach eigenen Angaben mittlerweile 2,65 Milliarden Dollar (2,17 Milliarden Euro) gekostet.

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