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Die Frau hinter Edward Snowden

WikiLeaks' neues Gesicht: Sarah Harrison begleitete Edward Snowden.
WikiLeaks' neues Gesicht: Sarah Harrison begleitete Edward Snowden. ©wikileaks.org
Als der Geheimdienstspezialist Edward Snowden aus Hongkong vor der US-Justiz flieht, ist er nicht allein unterwegs. Ihn begleiten Berater der Enthüllungsplattform WikiLeaks, die Snowden um Hilfe bei seiner Flucht vor einer Auslieferung gebeten hatte. Unter ihnen: Sarah Harrison. Sie sei ständig an Snowdens Seite, verkündete WikiLeaks via Twitter.
Harrison präsentiert "Syria Files"

Die junge Britin trat zum ersten Mal im Juli 2012 öffentlich für WikiLeaks in Erscheinung. Damals präsentierte sie einen Datensatz von Millionen E-Mails zum Syrienkonflikt, den die Enthüllungsplattform ergattert hatte. Doch anders als frühere Veröffentlichungen von WikiLeaks verfehlten die “Syria Files” eine breite öffentliche Wirkung. Harrison blieb dennoch dabei.

Wichtige Rolle bei WikiLeaks

Dass sie Snowden auf dem Flug von Hongkong nach Moskau begleitete, ist auch deswegen interessant, weil Harrison keine Anwältin ist. WikiLeaks bezeichnet sie als Journalistin und juristische Unterstützung. Harrison war Praktikantin bei dem britischen “Centre for Investigative Journalism”, das Journalisten in Recherchetechniken trainiert. Dort arbeitete sie zuerst mit WikiLeaks-Gründer Julian Assange zusammen und wechselte schließlich selbst zu WikiLeaks. Ihre Rolle dort wuchs, nachdem andere WikiLeaks-Mitglieder die Plattform im Streit verließen.

Freundin von Assange?

Inzwischen gilt sie als Stellvertreterin von WikiLeaks-Gründer Julian Assange, der weiterhin in der ecuadorianischen Botschaft in London festsitzt. Assange erhält offenbar regelmäßig Besuch von Harrison, was zahlreiche Medien zu romantischen Spekulationen verleitet. Genaueres weiß man nicht.

Derzeit halte sich die Britin immer noch mit Whistleblower Snowden auf dem Moskauer Flughafen auf. Sie war es auch, die am Sonntag insgesamt 19 Asyl-Anträge an einen Beamten des russischen Konsulates übergab. Ihre Loyalität scheint jedenfalls weiter ungebrochen: “Es sind schwierige Zeiten. Aber wir machen weiter”, sagte sie unlängst.

(APA, VOL.AT)

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