40 Prozent der 560 vorsorglich beim AMS angemeldeten Beschäftigten behalten ihren Arbeitsplatz, hieß es. Demnach müssen 336 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gehen. Die Gewerkschaft zeigte sich vom ausgearbeiteten Sozialplan entsetzt.
Bevorzugung bei neuen Filialen
Bei anstehenden Eröffnungen sollen die nun von der Kündigung betroffenen Mitarbeiter bevorzugt wieder eingestellt werden. Welche Filialen geschossen werden, ist noch nicht bekannt. Jeder von der Schließung seines Shops betroffene Mitarbeiter wird in den nächsten Tagen über die Leistungen des Sozialplans informiert, so der Betriebsrat.
Gewerkschaft entsetzt über Sozialplan
Die Gewerkschaft GPA-djp rät den von der Kündigung betroffenen etwa 340 Beschäftigten der Drogeriekette dayli davon ab, den Sozialplan ohne Weiteres anzunehmen. “Wir sind entsetzt über den Inhalt des Sozialplans. Das ist bestenfalls ein Plan, damit die Beschäftigten schnellstmöglich zum erstmöglichen Termin das Unternehmen verlassen müssen”, sagte GPA-Vizechef Karl Proyer am Donnerstag zur APA. Die Gewerkschaft empfiehlt den Betroffenen, sich “dringend” zu informieren, ob eine normale Kündigung nicht besser sei als die Annahme des Sozialplans.
150 Euro pro Kopf
Der dayli-Betriebsrat gab sich heute in einem Fax erfreut, “dass wir ein Budget für die von der Kündigung betroffenen sozialen Härtefällen aushandeln konnten”. Nach Informationen der Gewerkschaft umfasst der Härtefonds etwa 51.000 Euro. “Wenn unsere Informationen stimmen, stehen den 340 Beschäftigten pro Kopf 150 Euro zu”, so Proyer. Bei dayli war niemand für die APA für eine Stellungnahme erreichbar.
dayli meldete Ende Mai vorsorglich rund 560 Mitarbeiter beim Arbeitsmarktservice (AMS) an und gab bekannt, das Verteilerzentrum Gröbming in der Obersteiermark mit 68 Mitarbeitern zu schließen. Ab dem Zeitpunkt der Anmeldung beim AMS läuft üblicherweise ein Kündigungsschutz von 30 Tagen – dieser wäre nächste Woche ohnehin ausgelaufen. “So weit wir informiert sind, hat dayli beim AMS beantragt, dass diese Frist verkürzt wird”, meinte Proyer. Beim AMS wurde das auf APA-Anfrage nicht kommentiert.
Eine Verkürzung dieser Frist würde für die Beschäftigten laut Proyer bedeuten, dass ihr Dienstverhältnis 14 Tage bis einen Monat früher aufgelöst werden könnte.
Zeit für Investoren-Suche wird knapp
Über die Fortschritte bei der Investorensuche ist nichts bekannt. Das dayli-Management ist auf Tauchstation. Als Interessent gilt ein britisch-polnischer Fonds aus der Handelsbranche. Die Zeit wird jedenfalls knapp, dayli versucht derzeit mit “Minus 40 Prozent auf fast alles” Kunden zu locken. Dem Vernehmen nach werden keine Waren nachbestellt, sondern bloß Lagerbestände verkauft. (APA)
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