AA

Das Jahr 1933 - Hitler an der Macht

Im Jänner 1933 wurde Adolf Hitler deutscher Reichskanzler. In den folgenden Monaten konnten die Nazis ihre Macht festigen.

30. Jänner: Reichspräsident Paul von Hindenburg ernennt Adolf Hitler zum Reichskanzler. Am Abend marschieren 15.000 Männer von SA und SS in einem Fackelzug in Berlin durch das Brandenburger Tor.

1. Februar: Auf Wunsch Hitlers löst Hindenburg den Reichstag auf.

4. Februar: Versammlungs- und Pressefreiheit werden per Notverordnung erheblich eingeschränkt.

20. Februar: Reichstagspräsident Hermann Göring lädt Wirtschaftsführer zu einem Geheimtreffen mit Hitler ein. Dieser präsentiert sein politisches Programm. Daraufhin werden der NSDAP drei Millionen Reichsmark für den Reichstagswahlkampf gespendet.

22. Februar: Göring bildet in Preußen eine Hilfspolizei aus SA und SS und ermuntert sie zum “fleißigen Gebrauch der Schusswaffe”.

27. Februar: Der Reichstag wird in Brand gesteckt. Die Nazis nehmen das zum Anlass für politisch motivierte Massenverhaftungen. Der Niederländer Marinus van der Lubbe wird später als Brandstifter hingerichtet.

28. Februar: Mit dem Reichstagsbrand als Begründung werden weitere Notverordnungen erlassen, die politischen Grundrechte außer Kraft setzen. Die KPD wird verboten.

5. März: Bei der letzten Reichstagswahl wird die NSDAP stärkste Partei, verfehlt aber mit 43,9 Prozent die absolute Mehrheit.

21. März: Zum propagandistischen “Tag von Potsdam” verneigt sich Hitler vor Hindenburg. Die Verbindung “des Alten mit dem Neuen” soll das Ansehen der Regierung Hitler steigern.

21. März: In Oranienburg bei Berlin wird das erste Konzentrationslager errichtet, es folgt am 22. März das KZ Dachau bei München. Drei Wochen später werden in Dachau die ersten Häftlinge ermordet.

23. März: Der Reichstag verabschiedet das Ermächtigungsgesetz. Hitlers Regierung kann nun Gesetze ohne das Parlament erlassen.

31. März: Mit dem “Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich” werden bis auf den Landtag Preußens alle Länderparlamente aufgelöst. Ihre neue Zusammensetzung richtet sich nach der des Reichstags.

1. April: Die Nazis organisieren einen teilweise gewaltsamen Boykott jüdischer Geschäfte, Ärzte und Rechtsanwälte.

7. April: Die deutschen Länder verlieren mit der Einsetzung von Reichsstatthaltern ihre Eigenständigkeit. Ein weitgehendes Berufsverbot für jüdische und regimekritische Beamte wird verhängt.

1. Mai: Der 1. Mai wird als “Feiertag der nationalen Arbeit” begangen. Einen Tag später werden die Gewerkschaften zerschlagen.

10. Mai: Die Machthaber lassen öffentlich Bücher vor allem linker und jüdischer Autoren verbrennen.

17. Juni: Alle Jugendorganisationen werden Reichsjugendführer Baldur von Schirach unterstellt.

22. Juni: Die Sozialdemokratische Partei wird verboten.

14. Juli: Das “Gesetz gegen die Neubildung der Parteien” macht Deutschland zum Einparteienstaat.

13. September: Mit der Einrichtung des “Reichsnährstands” wird die deutsche Landwirtschaft einer staatlichen Kontrolle unterstellt.

14. Oktober: Deutschland verkündet seinen Austritt aus dem Völkerbund und den Verzicht auf weitere Abrüstungsgespräche.

15. November: Mit Gründung der Reichskulturkammer werden alle Kulturschaffenden der Aufsicht des Reichspropagandaministeriums von Joseph Goebbels unterstellt.

29. November: Die Reichsregierung erlässt ein Gesetz zur Gleichschaltung des deutschen Handwerks.

13. Dezember: Die Reichspressekammer untersagt für zunächst drei Monate die Gründung neuer Zeitungen und Zeitschriften.

(Quelle: APA; Deutsches Historisches Museum, Berlin)

  • VOL.AT
  • Politik
  • Das Jahr 1933 - Hitler an der Macht