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Christine Scheyer ist die Aufsteigerin der Saison

©Gepa
Eine der „Dauerpatientinnen“ in der Reha hat ihr selbst definiertes Saisonziel „Etablieren im Weltcup“ beinahe schon erreicht: Christine Scheyer hat sich in die Notizbücher vieler Sportjournalisten vorgearbeitet.
Best of Christine Scheyer

In vielen Liveübertragungen und Nachberichten ist immer wieder von einer „Überraschung“ zu hören und zu lesen. Das Team im Olympiazentrum Vorarlberg wusste Bescheid über die professionelle Arbeitshaltung von „Christl“ und spätestens nach ihren starken Leistungen im Speed-Trainingslager in Chile herrschte in der Höchsterstraße großer Optimismus. Dass Christl die optimistische Erwartungshaltung ihrer Unterstützer im Olympiazentrum heuer deutlich übertraf und bei aller Freude doch absolut am Boden blieb, ist eine der schönsten Geschichten, die es für Reha- und Trainingsverantwortliche gibt.

Nach einer Top-Platzierung bei den EYOF 2011 in Liberec (auf dem Gruppenbild zusammen mit Ariane Rädler und SBX-Hoffnung Christine Holzer zu sehen) und weiteren guten Ergebnissen, schienen die Weichen auf Erfolg gestellt zu sein. Unterbrochen wurde die Entwicklung damals jedoch schlagartig – durch den ersten Kreuzbandriss 2013 (nach starken Leistungen im Sommer in Neuseeland) und den zweiten Kreuzbandriss 2014 (kurz nach dem ersten Weltcup-Einsatz). Christl ließ sich davon nicht beirren und kam stärker und athletisch deutlich verbessert aus jeder Reha (die hauptsächlich von Manuel Hofer geleitet wurden) wieder zurück. Am Ende der letzten Saison standen die ersten Weltcuppunkte an (Kombination in Soldeu) – eine Saison ohne neuerliche Verletzungsprobleme war geschafft und das Ausgangsniveau für die nächste Vorbereitungsperiode war deutlich höher.

Im Frühling 2016 entschied sich das Olympiazentrum, Christine Scheyer eine „All in“-Betreuung anzubieten – ein System, das in permanenter Abstimmung mit ihren jeweiligen Trainern beim ÖSV im Sommer bereits gut funktionierte und ihr eine strukturierte Vorbereitung auf den Winter erlaubte. Die zentrale Verantwortung liegt hierbei bei Physio Manuel Hofer, Philipp Konnerth unterstützt ihn aus sportwissenschaftlicher Sicht und der Rest des Teams arbeitet gut abgestimmt mit. Sicherlich wesentlich waren aber auch die beiden Speed-Trainingslager in Chile und den USA bzw. Kanada – mit den dort gezeigten Leistungen erarbeitete sie sich Startplätze in Abfahrt und Super-G.

Das Vertrauen ihrer Trainer zahlte sie postwendend mit Top-Resultaten zurück: 3 Starts in Lake Louise mit den Rängen 18, 23 (jeweils Abfahrt) und 15 (Super-G), 3 Starts in Val d’Isère mit den Rängen 11 (Kombination), 9 (Abfahrt) und 15 (Super-G). Der 9. Rang war die erste Top-10-Platzierung einer Vorarlberger Skifahrerin im Weltcup seit knapp 11 Jahren. 106 Weltcuppunkte, Zwischenrang 25 im Gesamtweltcup ist die mehr als positive Bilanz bisher – in den Disziplinenwertungen stehen gar die Ränge 15 (Super-G) und 18 (Abfahrt) zu Buche.

Die ausgezeichnete Entwicklung von Christine kann auch ihren „Leidensgenossinnen“ der letzten Jahre Zuversicht geben. Parallel zu ihr (und mittlerweile auch wieder im Renneinsatz) waren ja auch Elisabeth Kappaurer (heuer schon 2 Stockerplätze im Europacup) und Ariane Rädler (nach ebenfalls 2 Kreuzbandrissen heuer bereits 2 Top-10-Plätze bei FIS-Rennen) in den letzten Monaten und Jahren in intensiver Betreuung. (Text-Olympiaservice Dornbirn)

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