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Caritas Vorarlberg sucht fieberhaft nach 130 zusätzlichen Asylwerberplätzen

Düstere Aussichten: Vorarlberg fehlen 130 Plätze für Asylwerber.
Düstere Aussichten: Vorarlberg fehlen 130 Plätze für Asylwerber. ©APA
Feldkirch - Nach aktuellem Stand braucht Vorarlberg bis Silvester 130 zusätzliche Unterkünfte für Asylwerber. Derzeit prüfe man alle Optionen, erklärt die Caritas. Während diese auch eine Nutzung des Dornbirner SOS-Kinderdorf wünscht, weiß man dort von nichts.

Bis Ende Jänner müssen die noch säumigen Bundesländer die Quoten für untergebrachte Asylwerber zu 100 Prozent erfüllen. Für Vorarlberg bedeutet dies, dass mit Jahresende insgesamt an die 1.000 Asylanten im Ländle untergebracht werden sein sollten.

Gemeindeverband startete Aufruf

Nach aktuellem Stand fehlen jedoch noch Unterkünfte für 130 Personen. “Dabei handelt es sich jedoch um eine dynamische Zahl. Wie viele Unterkünfte wir am 31. Dezember tatsächlich brauchen, wissen wir erst am 31. Dezember”, erklärt Martin Fellacher, Fachbereichsleiter für Flüchtlingshilfe bei der Caritas. Derzeit ist man fieberhaft auf der Suche nach weiteren Unterkünften. Auch der Gemeindeverband startete einen Aufruf an die Vorarlberger Gemeinden.

Suche nach Flüchtlings- und Bleiberechtsunterkünfte

“Es gab bereits viele Rückmeldungen, darüber sind wir sehr froh”, betont Fellacher. Denn die Caritas braucht nicht nur Wohnmöglichkeiten für Asylwerber. Personen, denen Bleiberecht gewährt wurde, müssen die Asylwerberheime verlassen – sobald sie eine Wohnung finden. Bis dahin können sie in der Unterkunft bleiben, blockieren diese aber für nachrückende Asylwerber. Um die Quote zu erfüllen, brauche es also auch Wohnungen für Familien mit Bleiberecht.

Alle Optionen werden geprüft

Derzeit prüfe man alle Optionen, erklärt Fellacher. Dazu zählen ebenfalls mögliche mobile Unterkünfte in Modulbauweise – schnell errichtbare Unterkünfte wie Wohncontainer. Auch dafür wären passende Grundstücke im Gespräch. Die Bereitschaft, Flüchtlinge unterzubringen, unterscheidet sich von Gemeinde zu Gemeinde. Mit dem SOS-Kinderdorf habe man ebenfalls Gespräche über eine Nutzung der offen gelassene Siedlung in Dornbirn geführt. “Dies ist jedoch nicht zustande gekommen”, bedauert Fellacher.

SOS-Kinderdorf in Diskussion

“Es gab eine Einzelanfrage bezüglich eines Mädchens aus Somalia”, erklärt SOS-Kinderdorf-Sprecher Viktor Trager. Dieses habe man damals auch aufgenommen, lebe nun aber wieder bei der Mutter. Er habe keine Informationen über weiterreichende Anfragen vonseiten der Caritas. Man könne sich aber einen Beitrag in Form der Betreuung unbegleiteter Jugendlicher vorstellen, wie sie bereits in Tirol und Salzburg geschehe. Dazu benötige es klare Rahmenbedingungen, Aufträge und Verträge mit dem Land, die eine altergserchte und qualitätsvolle Betreuung sichern.

Kooperation wecke Zuversicht

Bis Ende Jänner bleiben jedoch nur noch einige Wochen – kaum Zeit genug für langwierige Verhandlungen. Wo nun innerhalb weniger Wochen die zusätzlichen 130 Plätze entstehen sollen, muss sich also noch zeigen. “Die starke Kooperation aller Beteiligten weckt Zuversicht”, so Fellacher. “Ob es aber möglich ist, wird sich weisen.”

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