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Brand auf griechischer Fähre - Zweiter Österreicher in Sicherheit

49 Passagiere nach Italien unterwegs - Hunderte warten immer noch auf Rettung.
49 Passagiere nach Italien unterwegs - Hunderte warten immer noch auf Rettung. ©AP
194 Personen haben sich am Montag noch an Bord der in der Adria nach einem Brand in Seenot geratenen Fähre "Norman Atlantic" befunden. Bisher konnten 284 Menschen in Sicherheit gebracht werden, wie die italienische Marine am Montagvormittag meldete. Zwei Vorarlberger waren unter den Passagieren die Montag Früh noch auf ihre rettung warteten.
Bilder vom Rettungseinsatz


Bei den beiden Vorarlbergern auf der Fähre handle es sich laut Informationen des Landes Vorarlberg um zwei Erwachsene, eine Frau und ihren Sohn. Derzeit warte man noch auf genaue Informationen aus Wien zur Identität und Zustand der beiden. Die bisherigen Informationen seien noch sehr vage. Das Außenministerium kümmere sich aktuell auch direkt um die Angehörigen der beiden Vorarlberger.

“Die Rettungsaktion läuft ohne Unterbrechungen weiter”, berichtete die Marine. 49 Passagiere, die an Bord des Schiffes “Spirit of Piraeus” gegangen waren, trafen in der süditalienischen Hafenstadt Brindisi ein. An Bord befanden sich auch zwei illegale afghanischen Migranten, teilte der Polizeichef von Bari, Antonio Nunziante, mit. Die Passagiere, darunter vier Kinder, seien wohlauf.

Die Fähre war auf dem Weg von Patras in Griechenland nach Ancona in Italien, als am frühen Sonntagmorgen nordwestlich der Insel Korfu vermutlich auf dem Autodeck ein Feuer ausbrach. 478 Menschen waren insgesamt an Bord. Laut Informationsstand des Außenministeriums von Sonntagabend waren noch drei Österreicher, zwei Vorarlberger und ein Salzburger, an Bord der Fähre.

Retter bergen Passagiere vom Schiff

Österreicher unverletzt und Wohlauf

Bei der Rettung Hunderter Menschen von der in Seenot geratenen Adria-Fähre kämpften die Einsatzkräfte in der Nacht gegen weitere Probleme. Jedoch wurde ein zweiter Österreicher in Sicherheit gebracht. Der Tiroler sei “wohlauf”, teilte der Sprecher des Außenministeriums, Martin Weiss, am Sonntagabend der APA mit. Noch seien drei Österreicher, zwei Vorarlberger und ein Salzburger, an Bord der Fähre.

Alle Österreicher seien “unverletzt und wohlauf”. Der erste Abschleppversuch scheiterte an einem gerissenen Tau, wie die Nachrichtenagentur ANSA meldete. Zudem behinderte dichter Rauch den Einsatz im Dunklen. Mehr als 280 Menschen waren bis um Mitternacht noch auf der “Norman Atlantic” – fast 24 Stunden, nachdem ein Feuer an Bord ausgebrochen war.

190 Menschen konnten bis dahin gerettet werden, wie die italienische Marine in der Nacht zu Montag mitteilte. Das Schiff befindet sich manövrierunfähig zwischen der italienischen und albanischen Küste. Sturm und hohe Wellen erschwerten die Rettung.

Es werde eine “lange Nacht”, sagte Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi. Das Marine-Schiff “San Giorgio” übernahm am Sonntagabend die Einsatzleitung. Die Flammen an Bord der Fähre seien unter Kontrolle, meldete ANSA. Es könnte jedoch weitere Glutnester im Inneren des Schiffes geben, und es qualme weiter. Wohin die Fähre geschleppt wird, war noch nicht ganz klar – möglicherweise ins süditalienische Brindisi.

49 Passagieren, die von der in der Adria brennenden Fähre gerettet werden konnten, waren mit dem griechischen Schiff “Spirit of Piraeus” in Richtung Brindisi unterwegs. Alle Passagiere seien wohlauf, berichtete die italienische Marine. Bisher wurden 169 Menschen in Sicherheit gebracht.

Das Schiff der italienischen Marine “San Giorgio” hat inzwischen die Führung der Rettungsaktion übernommen. Die Flammen an Bord der Fähre seien unter Kontrolle. Die Rettungsaktion sei jedoch wegen des dichten Rauches nach wie vor schwierig.

Griechische Lkw-Fahrer an Bord der Fähre machten die Überbelastung des Schiffes für den Brand verantwortlich. An Bord des Schiffes befanden sich unzählige mit Olivenöl beladene Lkw. Die italienische Reederei Visentini bestritt Sicherheitsmängel an Bord der “Norman Atlantic”. Das Schiff sei am 19. Dezember im griechischen Hafen Patras Sicherheitskontrollen unterzogen worden. Laut griechischen Medien waren Sicherheitsmängel aufgetaucht. Die griechischen Behörden hatten der Reederei zwei Monate Zeit gegeben, die Sicherheitsmängel zu beheben.

Der Brand war am Sonntag früh vermutlich auf dem Autodeck ausgebrochen, als das Schiff nordwestlich der Insel Korfu war. Die Fähre der griechischen Anek Lines war auf dem Weg von Patras in Griechenland nach Ancona in Italien. 478 Menschen waren an Bord.

Nach offiziellen Angaben starb ein Grieche beim Sprung von Bord. Mehrere Menschen, darunter eine Schwangere und Kinder, kamen ins Krankenhaus. Die meisten Menschen wurden mit Hubschraubern gerettet und auf andere Schiffe gebracht, die zur Hilfe geeilt waren.

(APA)

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