“Ich fand das eine doofe Idee, das das erste Mal in einer amerikanischen Talkshow zu machen. Weil das wirkt dann so ein bisschen, als würde ich wirklich denken, ich sei Ai Weiwei”, sagte Böhmermann am Mittwoch. In ein oder zwei Monaten solle der Auftritt aber nachgeholt werden. Bei welchem Talkmaster er auf der Gästeliste steht, sagte er nicht.
Böhmermann will in nächster Sendung auf eigene Witze verzichten
Bereits am 12. Mai kehrt der 35-Jährige mit seiner ZDF-Show “Neo Magazin Royale” zurück ins deutsche Fernsehen. Auf eigene Witze will er nach eigenen Worten in der nächsten Sendung aber verzichten. “Weil es ein bisschen schwierig ist, Witze zu machen zurzeit. Ich weiß nicht, was ich noch sagen darf. Kommt da die Polizei? Wird da ermittelt?” Stattdessen sollen Zuschauer die Lacher liefern. “Das Stichwort ist Crowdsourcing”, erklärte der Moderator.
Politiker Gregor Gysi wird zu Gast sein
Details, wie das funktionieren soll, werde er noch bekanntgeben. So viel steht schon fest: “Die Witze müssen politisch korrekt sein”, sagte Böhmermann. Und: “Ihr müsst vorher einen Juristen fragen.” Zu Gast sein soll ein Politiker – “ein kleiner, lustiger, deutscher Politiker, in dessen Gegenwart man nicht das Wort Stasi sagen darf”. Dass es sich dabei um Gregor Gysi (68) handeln werde, bestätigte ein Sprecher Gysis der Deutschen Presse-Agentur.
Fans konnten Böhmermann Fragen stellen
Fans hatten während des Live-Videos auf Facebook die Gelegenheit, Böhmermann zu befragen. Ob die Affäre um sein Schmähgedicht ihn stark belaste, schrieb einer. “Als Spaßvogel so ‘ne Nummer abzuziehen, war natürlich mega”, antwortete Böhmermann. “Aber die persönlichen Konsequenzen, die jetzt nicht sehr überraschend kamen, aber die tatsächlich da waren, die sind dann tatsächlich so unangenehm, dass es an die Nerven geht, klar.” Warum er es trotz der erwarteten Reaktionen durchgezogen hat? “Weil es mein Job ist. (…) Es geht tatsächlich darum: pushing the boundaries (etwa: die Grenzen auszuloten).”
Über Applaus aus der rechten Ecke sagte Böhmermann: “Man kann sich nicht aussuchen, wer klatscht und wer lacht.” Gefragt, ob Satire alles dürfe, sagte er: “Ja, natürlich darf Satire alles. Und was genau Satire darf, entscheidet die Bundeskanzlerin.” Und auf die Frage, ob er die Kanzlerin denn noch möge, antwortete der Satiriker: “Ich spreche hiermit der Bundeskanzlerin Angela Merkel mein vollstes Vertrauen aus.”
(APA)
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