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Baggersee Paspels: Badegäste und Grundbesitzer im Clinch

Die Art unliebsamer Post fanden am Freitag gleich mehrere Fahrzeugbesitzer unter ihrem Scheibenwischer.
Die Art unliebsamer Post fanden am Freitag gleich mehrere Fahrzeugbesitzer unter ihrem Scheibenwischer. ©VOL.AT/Sturn
Rankweil - Ärger um den Baggersee Paspels in Rankweil: Badegäste klagen über die zu geringe Zahl an Parkplätzen. Grundbesitzer stören sich an den vielen Fahrzeugen auf ihrem Grund und Boden. Ein Kompromiss scheint aber möglich.
Das sagen die Badegäste
Grundstücksbesitzer im Interview
Lokalaugenschein Baggersee Paspels

Freitagnachmittag am Baggersee Paspels: Unzählige Badegäste aus der Region vergnügen sich im kühlen Nass. Wie immer an diesen heißen Tagen quilt der zugehörige Parkplatz fast über. Bis auf den letzten Platz ist er gefüllt mit Fahrzeugen österreichischer, schweizerischer und liechtensteinischer Herkunft. Wer viel Geduld hat, erobert früher oder später noch eine Parklücke. Die Meisten helfen sich allerdings, in dem sie ihr Auto in einem der angrenzenden Felder, auf dem Schotterweg direkt neben dem Parkplatz, oder auf dem Fahrradweg abstellen. Was leider verboten ist, denn die meisten Grundstücke rund um den Baggersee befinden sich in Privatbesitz.

Viele Anzeigen

Nicht wenige der rund 50 falsch geparkten Fahrzeuge sind deswegen mit dem schriftlichen Hinweis versehen, dass der jeweilige Verkehrsverstoß bei der Bezirkshauptmannschaft Feldkirch zur Anzeige gebracht wird. Wie viele es tatsächlich sind, will die Polizeiinspektion Rankweil auf Nachfrage nicht sagen. Der Ärger unter den Badegästen ist natürlich groß: “Die Situation hier ist äußerst unbefriedigend”, meint einer der Gäste. “Ich sehe nicht ein, dass die Marktgemeinde hier zu wenig Parkplätze zur Verfügung stellt.” Für die Anliegen der Grundbesitzer hat er wenig Verständnis, weil derzeit ohnehin nichts angebaut werde. Ein anderer Gast meint, die Gemeinde müsse sich grundsätzlich entscheiden: “Will sie diesen Badestrand – oder nicht.”

“Die Wiese ist kaputt”

Es gibt aber auch noch die andere Seite – die der Grundbesitzer. Bernd Zipper und seiner Frau gehört eines der angrenzenden Grundstücke. Zehn Autos werden allein an diesem Nachmittag darauf abgestellt – trotz einer Absperrung, die Zipper errichtet hat. “Die Wiese ist natürlich kaputt”, sagt er, “die kann man nicht mehr gebrauchen bis zum nächsten Schnitt. Ob hier überhaupt noch was wächst, ist die Frage.” Zipper und seine Frau verteilen jetzt kleine Papierzettelchen, auf denen sie die Parkenden dazu auffordern, 50 Euro zu überweisen – ansonsten drohen sie mit einer Anzeige. Raum für einen Kompromiss sieht Zipper dennoch: Gegen Parkplätze am Straßenrand hätte er beispielsweise nichts einzuwänden.

Die Marktgemeinde Rankweil war am Freitag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. (MST)

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