Die Russen verlieren in Syrien die Nerven – und zwar gründlich. Seit vier Wochen werden nun Stellungen der “Rebellen” bombardiert. Kurz nach Beginn der Angriffe startete eine Bodenoffensive der syrischen Streitkräfte, zusammen mit Verbündeten von Hizbollah, schiitisch-irakischen Milizen und erstmals iranischen Revolutionsgarden. Die “Ausbeute” ist geradezu peinlich: Um Aleppo konnten den Rebellen und dem IS ein paar wenige Dörfer abgerungen werden. In Latakia, dem “Herzland” Assads, steckt die Offensive bereits nach wenigen Kilometern fest. Und nördlich von Hama gelang es Rebellenverbänden, den Ort Kafr Nabudah handstreichartig zurückzuerobern.
“Russe war vollkommen sauer”
Das sorgt nun für zunehmenden Unmut bei den russischen Verbündeten. Vor allem die Ausfälle an Panzern machen der Assad-Armee schwer zu schaffen. Dafür verantwortlich sind TOW-Raketen, die von Saudi-Arabien und den USA geliefert werden. Sind die Raketen kriegsentscheidend? Mitnichten. “Welt.de” berichtet nun von einem Gespräch, das die Rebellengruppe Tajammu al-Izza abgehört hat. Darin wäscht ein russischer General seinem syrischen Kollegen den Kopf. Die syrische Armee sei schlicht “unfähig”, und besitze “mangelnde Durchsetzungskraft”. “Der Russe war vollkommen sauer über die Fehler und Unzulänglichkeiten der Armee”, erzählte Raed Saleh, der Sprecher von Tajammu al-Izza, die ebenfalls zu den Empfängern moderner Panzerabwehrraketen gehören. Dem syrischen General sei daraufhin das Kommando entzogen worden.
Doch dass es in der Syrisch Arabischen Armee allerorts krankt, zeigt auch das vergangene Wochenende: Trotz wochenlangen Bombardements gingen Rebellengruppen und IS nun in die Offensive. Der IS schnitt beispielsweise die Versorgungsroute der Assad-Truppen nach Aleppo ab. Ein militärisches Desaster. Auch hätten die Luftangriffe der Russen kaum “richtige” Ziele getroffen. Die Syrer, so der “welt.de”-Artikel weiter, würden nur ungenügende, falsche oder veraltete Informationen liefern. Ohnedies, die Rebellen haben bereits reagiert, und beginnen damit, sich zu verbunkern. Der “Überraschungseffekt” ist damit zunichte gemacht.
Richten sollen es nun russische Spezialeinheiten aus der Ukraine – die berüchtigten “grünen Männchen”. Diese sollen syrische Einheiten begleiten, und als sogenannte “Spotter” Ziele für Luftangriffe auswählen. Allerdings steigt somit auch das Risiko, dass russische Soldaten getötet werden. Egal wie – Russland muss nun Erfolge vorweisen. Ansonsten droht das gleiche Schicksal wie den US-Amerikanern im Irak. Oder eben jenes der Russen selbst in Afghanistan.
Russisches Drohnenvideo zeigt Angriff von Assad-Truppen
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