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Assad bleibt ungerührt: "Komplott gegen Syrien"

Der syrische Präsident Bashar al-Assad bleibt auch angesichts tausender Flüchtlinge dabei, die Verantwortung für die blutigen Unruhen in seinem Land außerhalb desselben zu suchen: Von einem "Komplott gegen Syrien" sprach Assad in einer mit Spannung erwarteten Rede am Montag.
Warnung vor Bürgerkrieg in Syrien
Begräbnis von syrischen Demonstranten

Er unterstellte den Dmeonstranten, nicht Reformen, sondern “Sabotage” im Sinn zu haben, stellte aber auch eine weitere Amnestie in Aussicht. In den vergangenen Wochen seien zahlreiche “Märtyrer gestorben, Bürger und Angehörige der Sicherheitskräfte” sagte Assad. Doch er wolle jetzt nach vorne schauen.

Gerüchte über Assad

Assad forderte die Bürger seines Landes auch auf, Gerüchten über ihn und seine Familie keinen Glauben zu schenken. “Diese Gerüchte sind alle falsch“, sagte er am Montag in einer Rede vor Anhängern in der Universität von Damaskus. Zu den Symbolfiguren seines Regimes, die bei der Opposition besonders verhasst sind, gehört sein Bruder Maher, der regimetreue Einheiten der Sicherheitskräfte kommandiert. Diese Einheiten waren in den vergangenen Wochen mit militärischer Gewalt gegen Demonstranten vorgegangen. Assads Ansprache wurde im Fernsehen übertragen. Es war seine dritte Rede seit Beginn der Proteste Mitte März.

“Keine Reform durch Sabotage und Chaos”

 Assad ging auch in seiner dritten Rede seit Beginn der Proteste nicht auf die Demonstranten zu. “Keine Reform durch Sabotage und Chaos“, sagte Assad am Montag in einer Rede, die von arabischen und internationalen TV-Sendern übertragen wurde. Sein Land befinde sich nach “schwierigen Tagen” an einer “Wendemarke”. Der Widerstand gegen das laufende “Komplott” werde Syrien jedoch nur noch stärker machen.

Über die Demonstranten, die seinen Rücktritt fordern, sagte er: “Sie töten im Namen der Religion.” Die Regimegegner seien Extremisten, die sich moderne Waffen und Kommunikationsgeräte beschafft hätten. In der Ortschaft Jisr al-Shougur hätten sie ein “Massaker” an den Sicherheitskräften verübt. Ein zweites “Massaker” in der Nähe der Stadt Maarat al-Noaman habe die Armee verhindern können.

Assad kündigte aber auch Maßnahmen gegen korrupte Staatsdiener an. Nach Schätzungen von Menschenrechtlern wurden seit Beginn der Ausschreitungen mehr als 1.500 Menschen getötet

Assad ruft zum Dialog auf

Der syrische Präsident hat angesichts der Krise in seinem Land zu einem “nationalen Dialog” aufgerufen. In seiner vom Staatsfernsehen übertragenen Rede an die Nation sagte Assad, der Dialog könne zu “Änderungen der Verfassung oder einer neuen Verfassung” führen. Bei den Reformen gebe es keinen Aufschub, wie manche dächten, erklärte Assad. Der Reformprozess sei im Interesse der Nation, und kein “vernünftiger Mensch” könne gegen den “Volkswillen” sein. Assad versicherte, die für das Blutvergießen in Syrien Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und erklärte, der syrischen Wirtschaft drohe der “Kollaps”.(APA)

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