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Anna Fenninger triumphiert in der Super-Kombi

Für das österreichische Alpin-Ski-Team läuft es bei der WM in Garmisch-Partenkirchen weiter wie am Schnürchen. Das 21-jährige Teamküken Anna Fenninger hat am Freitag Gold in der Super-Kombination erobert. Fenninger setzte sich nach Abfahrt und Slalom 0,09 Sekunden vor der Slowenin Tina Maze durch, Rang drei ging an die schwedische Medaillen-Hamsterin Anja Pärson.
Das Super-Kombi-Ergebnis
Strahlende Gewinnerin Anna Fenninger
Porträt: Anna Fenninger
Super-Kombi: ÖSV-Bestenliste

Elisabeth Görgl war nach der Abfahrt in Führung gelegen, im Slalom fiel die Steirerin aber auf Rang fünf zurück. Das ÖSV-Team hält nun nach drei WM-Bewerben bei ebenso vielen Medaillen. Zuvor hatte Görgl im Super-G Gold und Hannes Reichelt ebenfalls im Super-G Silber erobert. Weit weniger Glück haben in Bayern die Schweizer, für die Eidgenossen holte Dominique Gisin bereits den dritten vierten Platz.

Fenninger hat noch kein einziges Weltcup-Rennen gewonnen, darf sich aber seit Freitag Weltmeisterin nennen. Dementsprechend fassungslos war die vierfache Junioren-Weltmeisterin in den ersten Augenblicken nach Rennende. “Ich kann es einfach nicht glauben, das muss ich erst einmal verdauen”, meinte Fenninger, die nach der Abfahrt auf Rang vier gelegen war.

“Der Slalom war extrem schwierig. Die Piste war schon total schlecht. Ich habe dauernd Schnee auf die Brille bekommen, habe aber immer weiter gekämpft”, berichtete die frischgebackene Gold-Gewinnerin, die sich vor allem über ihre Slalom-Darbietung (ebenfalls viertbeste Zeit) extrem freute. “Ich wollte allen beweisen, dass ich auch Slalom fahren kann. Viele haben gesagt, dass ich das nicht kann.”

Zu den ersten Gratulantinnen zählte Lara Gut, eine der besten Ski-Freundinnen Fenningers hatte sich mit einem spektakulären Doppel-Überschlag im Slalom aus dem Medaillenrennen verabschiedet. Fenninger gewann wie 1978 in Garmisch Annemarie Moser-Pröll Gold in der Kombi, Fenninger eilte vor Jahren bereits der Ruf voraus, die “neue Pröll” zu werden.

Görgl musste sich diesmal mit Rang fünf zufriedengeben. “Ich habe gewusst, dass ich einen Superlauf erwischen muss. Aber das ist mir nicht ganz so gut gelungen. Ich habe den Ski zu wenig freigegeben”, bilanzierte Görgl, die auch am Sonntag in der Abfahrt zum Kreis der Topfavoritinnen zu zählen ist.

Vor allem auch deshalb, weil Lindsey Vonn und Maria Riesch nach wie vor mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben. Vonn (Folgen einer Gehirnerschütterung) sah die Kombi-Abfahrt als Trainingslauf und trat zum Slalom nicht mehr an. Riesch kämpfte sich trotz Grippefolgen vor Heimpublikum durch den Bewerb, kam aber vor den Augen des Wahl-Kitzbühelers Franz Beckenbauer nicht über Rang elf hinaus.

Für Hosp war der Medaillentraum bereits in der Abfahrt geplatzt. Mit 4,68 Sekunden Rückstand war sie im Slalom zwar ohne Chance auf die Top-Drei, die überlegene Laufzeit spülte die Tirolerin aber noch auf Endrang zwölf. “Die Leistung im Slalom stimmt mich zuversichtlich. Jetzt weiß ich, dass ich im Slalom immer besser in Form komme”, erklärte Hosp, die Garmisch-Partenkirchen für das Wochenende in ihre nahe gelegene Tiroler Heimat verlässt.

Kirchgasser hatte nach der für ihre Verhältnisse überraschend starken Abfahrt noch leise Hoffnungen gehabt, diese wurden jedoch durch einen schweren Fehler im Slalom zerstört. Die Salzburgerin bereute ihre Taktik aber nicht. “Ich habe attackiert, aber es ist halt nicht aufgegangen. Bei einer WM zählen nur die Top-Drei, da gibt es nichts anderes als volles Risiko.”

Die Slowenin Maze durfte über Silber jubelte, ärgerte sich aber über den knappen Rückstand. “Schon wieder so knapp an Gold vorbei”, meinte Maze, die bei Olympia 2010 zweimal Silber geholt hat. Im Riesentorlauf hatten damals sogar nur 0,04 Sekunden auf Siegerin Viktoria Rebensburg gefehlt.

Die fleißige Medaillensammlerin Pärson, die schon sieben WM-Goldmedaillen gewonnen hat, weiß auch Bronze zu schätzen. “Jede Medaille hat eine eigene Geschichte mit vielen schönen Erinnerungen. Ich freue mich über meine sensationelle Karriere”, erklärte die Schwedin, die mittlerweile nicht weniger als 18 Medaillen (inklusive eine Teammedaille) erobert hat.

Groß ist die Freude dieser Tage auch bei ÖSV-Verbands-Boss Peter Schröcksnadel. “So eine Ausbeute haben wir uns nicht einmal erträumt. Trotz des Pechs im Vorfeld der WM haben wir nie schlechte Stimmung aufkommen lassen. Gratulation ans gesamte Team”, sagte der Tiroler freudestrahlend.

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