Alleingang bei PISA? Vorarlberg winkt ab
Nur in der Wiener ÖVP fand sich eine Stimme pro Oberösterreich: “Wien muss Oberösterreich werden”, meinte deren Bildungssprecherin Isabella Leeb, und forderte die rot-grüne Stadtregierung zum Alleingang auf.
“Nicht sinnvoll”
Das Bildungsministerium hatte am Freitag erklärt, dass ein solcher nicht möglich wäre – weil der Bund der Vertragspartner der PISA-verantwortlichen OECD ist und nur der Bund die Schüler zur Teilnahme am Test verpflichten könnte.
Unter Hinweis darauf und auch auf die “enormen Kosten” für ein Bundesland erachtete die Tiroler Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) denn auch den Vorstoß Oberösterreichs für “nicht sehr sinnvoll”. Einen Alleingang Tirols schloss sie aus. Sie halte es nicht für sinnvoll, “wenn Tirol etwa mit Finnland oder Südkorea verglichen wird”. Das Aussetzen der Bildungsstandard-Tests hält Palfrader aber “grundsätzlich für bedauerlich”. Denn es sei wichtig, über eine “internationale Vergleichbarkeit” zu verfügen. Und es sei nicht nachvollziehbar, warum auch jene Testungen abgesagt wurden, die nicht digital, sondern händisch erfolgt wären.
Mennel: “Ho-Ruck-Aktion”
Keinen Sinn macht ein Alleingang für die Vorarlberger Bildungslandesrätin Bernadette Mennel (ÖVP). Das Land Vorarlberg habe nicht die Kompetenz, diese Tests abzuhalten. Und es wäre organisatorisch, zeitlich und auch finanziell unmöglich, diese durchzuführen, meinte sie – nicht ohne Kritik an der Absage durch das Bildungsministerium. Diese sei nämlich in einer “Ho-Ruck-Aktion, die mit den Bundesländern nicht abgesprochen war” erfolgt. Bei einem Treffen der Landesschulratspräsidenten mit dem Ministerium am Dienstag will Mennel darüber reden.
Niederösterreich schließt einen Alleingang in Sachen PISA-Test definitiv aus und lehnt einen solchen auch in Koordination mit Oberösterreich ab, hieß es aus dem Büro von Landesrätin Barbara Schwarz (ÖVP). Zum einen würde damit das Bildungssystem nicht wirklich weitergebracht, zum anderen wurde auf die Kostenfrage verwiesen: Das Geld sollte man besser in das österreichische Bildungssystem investieren.
Geschlossenheit in SPÖ
Auch in den eigenen Reihen gab es am Samstag keine Absicht, die Entscheidung von SPÖ-Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek zu untergraben. Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) hält nichts von einem Alleingang in Sachen PISA-Studie. “Wir haben das nicht vor”, sagte er am Samstag, er halte nichts von einer “Verländerung” der Bildungspolitik.
Der burgenländische Landeshauptmann und Landesschulratspräsident Hans Niessl (SPÖ) legte sich noch nicht fest. Es müsse erst geprüft werden, ob einzelne Bundesländer einen eigenständigen PISA-Test machen können. Jedenfalls müsse Datensicherheit gegeben sein, meinte Niessl in einem kurzen Statement gegenüber der APA.
(APA)
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