203 Flüchtlinge an Vorarlbergs Pflichtschulen

Die meisten Schüler sind in den Bezirken Bregenz (80) und Bludenz (58) untergebracht. Fünf Jugendliche, die nicht mehr der Schulpflicht unterliegen, haben bereits einen Schulplatz an einer weiterführenden Schule erhalten.

Keine Beurteilung

Laut Landesschulrätin Bernadette Mennel gehe es in erster Linie darum, sie im Schulalltag ankommen zu lassen und ihnen durch das Erlernen der deutschen Sprache ein Stück Stabilität, Beziehungen und soziale Anerkennung zu ermöglichen. Die Flüchtlinge werden als außerordentliche Schüler aufgenommen, das heißt sie besuchen den regulären Unterricht, werden jedoch nicht beurteilt und erhalten intensive Sprachförderung. Zusätzlich können Pflichtschulen zusätzliche Förderstunden aus dem Erschwernispool des Landes beantragen und auf schulautonome Stundenkontingente zurückgreifen.

Arbeitsgruppe zusammengestellt

Von Landesschulinspektor Günter Gorbach wurde bereits eine Arbeitsgruppe bestehend aus Schulpsychologie, Schul- und Kindergartenabteilung des Landes, Pädagogische Hochschule Vorarlberg, Lehrerpersonalvertretung, Gemeindeverband, Schulmediencenter und okay.zusammenleben eingerichtet. In Abstimmung zwischen diesen Akteuren wird derzeit eine Informationsplattform für Kindergärten und Schulen eingerichtet, die rechtliche Grundlagen, Unterlagen, Unterrichtsmaterialien und Termine enthalten soll. Außerdem wurde ein Einsatzteam aus mehrsprachigen Lehrpersonen gebildet.

Um Lehrpersonen für den Umgang mit Flüchtlingen fit zu machen, erweitert die Pädagogische Hochschule Vorarlberg ab Herbst ihr Fortbildungsprogramm. Am Dienstag, 6. Oktober 2015 findet ein Vortrag über Flucht und Asyl für Pädagogen an Kindergärten und Schulen statt. Zudem erarbeitet die Projektstelle okay.zusammenleben Module für die Sprachförderung von Flüchtlingskindern. (red)