„Black Jacket“ drohte: „Ich trinke dein Blut“

Der als kriminell geltenden Bande „Black Jackets“ widmeten Vorarlbergs Sicherheitsbehörden im Herbst 2011 bei einem Sicherheitsgipfel ihr Augenmerk. Ein Bandenmitglied wurde nun am Landesgericht Feldkirch wegen gefährlicher Drohung zu einer Geldstrafe von 1500 Euro verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. „Ich bringe dich um und trinke dein Blut.“ Das hat der zweifach einschlägig vorbestrafte 26-Jährige nach Ansicht von Richter Norbert Melter am 23. Juni 2011 in einer Dornbirner Tabledancebar zum Wirt gesagt. „Wollten Sie das Lokal übernehmen, Türsteherdienste anbieten oder eine Schutzgruppe aufstellen“, fragte der Richter den Angeklagten. „Nein“, antwortete der Dornbirner Türke. Er sei alkoholisiert und deshalb aggressiv gewesen und habe seine blödsinnigen Bemerkungen nicht ernst gemeint.

Missverständnis

Der Wirt gab als Prozesszeuge an, seine belastenden Aussagen vor der Polizei hätten nicht gestimmt. Es sei ein Missverständnis gewesen, der Angeklagte habe nur Spaß gemacht. „Sind Sie schon kleingemacht worden von der Truppe?“, fragte der Richter den türkischen Wirt. Das Opfer läuft nach seinen unterschiedlichen Angaben nun Gefahr, selbst als Täter verurteilt zu werden. Die Staatsanwaltschaft wird ihn jetzt wohl wegen falscher Beweisaussage anklagen. Die in Deutschland 1985 von Migranten der zweiten Generation gegründete Bande versucht nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden, nun auch in Vorarlberg im Nachtleben mit kriminellen Methoden Geschäfte zu machen. Ihre Mitglieder tragen schwarze Bomberjacken und nennen sich deshalb „Black Jackets“. Unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen wurde ein Zeuge in den Verhandlungssaal gebracht. Nicht nur von zwei Justizwachebeamten, sondern auch von zwei Cobra-Polizisten wurde ein gefesselter Untersuchungshäftling begleitet. Der türkischstämmige Zeuge gilt als Chef der Black Jackets in Vorarlberg. Der Zeuge soll in der Tabledancebar den Wirt zum Angeklagten gerufen haben. Er habe sich dann aber in das Gespräch nicht eingemischt, sagte der in Dornbirn geborene 37-Jährige. Es sei um die Übernahme eines Lokals gegangen. Der Chef der Schwarzjacken trug im November zur Eskalation in einem Lustenauer Tabledancelokal bei. Ein 41-Jähriger verletzte damals mit einem Schuss einen 34-Jährigen lebensgefährlich. Der Schütze wurde wegen versuchten Mordes zu elf Jahren Haft verurteilt.

(NEUE/ Seff Dünser)