Zyperns Banken sollen am Donnerstag wieder öffnen

Die zypriotischen Behörden trafen bis zuletzt Vorkehrungen, damit nach der Öffnung nicht zu viel Kapital auf einmal aus den Geldinstituten abfließt. Die Zyprioten können zunächst nur 300 Euro täglich in bar abheben. Dies sei Teil der Kapitalkontrollen, so die Notenbank.
Laut Presseberichten dürfen Reisende nicht mehr als 3.000 Euro Bargeld ins Ausland mitnehmen und nicht mehr als 5.000 Euro pro Monat mit ihren Kredit- oder Debit-Karten im Ausland zahlen. Geldtransfers im Inland sollen demnach uneingeschränkt möglich sein, allerdings dürfen Schecks nicht mehr gegen Bargeld eingelöst werden. Die Maßnahmen sollen den Berichten zufolge zunächst für sieben Tage gelten.
Die Umstrukturierung des zypriotischen Bankensektors ist eine der Auflagen für ein Milliardenhilfspaket für das Land. Die Euro-Finanzminister hatten in der Nacht auf Montag zugesagt, Zypern mit maximal zehn Milliarden Euro zu helfen. Die Zyprioten selbst sollen rund sieben Milliarden Euro aufbringen. Um das Geld für die Rettung des Bankensektors zusammenzubringen, ist vorgesehen, bei Bankguthaben über 100.000 Euro einen Anteil von bis zu 40 Prozent in Aktienkapital umzuwandeln.
Zyperns Außenminister Kasoulidis kritisierte die Eurozone wegen der Bedingungen für das Hilfspaket unterdessen als unsolidarisch. “Um es ganz offen zu sagen: Wir haben dieses Vorgehen nicht als europäische Solidarität empfunden”, sagte Kasoulidis der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”. Er verwies auf den zypriotischen Eigenbeitrag in Milliardenhöhe zur Abwendung eines Staatsbankrotts.