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Zwölf Trauben, Apfelorakel und rote Wäsche: Silvesterbräuche aus aller Welt

Silvesterbräuche aus aller Welt.
Silvesterbräuche aus aller Welt. ©AP
Für die meisten Menschen beginnt das neue Jahr am 1. Januar. In vielen Ländern hat sich zum Jahreswechsel traditionelles Brauchtum erhalten.

ÖSTERREICH: Bleigießen ist zum Jahreswechsel ebenso beliebt wie das Verschenken von Glücksbringern. Oft sind es Schweinchen oder andere Figuren aus Schokolade und Marzipan. Ist der Countdown zum neuen Jahr abgelaufen, klingt der Donauwalzer aus Fernsehen und Radio. Getanzt wird im Dreivierteltakt ins neue Jahr.

wien
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USA: Vor allem in den Südstaaten werden zu Silvester Linsen gegessen. Weil sie Münzen ähneln, versprechen sie angeblich Glück und Geld. Nach der Regel “Nothing Goes Out” darf am Neujahrstag nichts das Haus verlassen, auch nicht der Müll. Wenn doch, droht Unglück.

DÄNEMARK: Die Dänen feiern Silvester mit Freunden bei gutem Essen, Sekt und “Kransekage”, einer Art Baumkuchen. Besonders Hartgesottene springen an Silvester in den Hafenbecken der Hauptstadt Kopenhagen.

ITALIEN: Hier gilt rote Unterwäsche in der Neujahrsnacht als Pflicht, dann winken Glück und Erfolg. Kaufhäuser und Dessous-Läden stellen spätestens kurz nach Weihnachten ihre Wäscheauslage um. Egal ob Spitzenhöschen oder Boxershorts – Hauptsache rot.

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SPANIEN: An Silvester sind um Mitternacht die Glockenschläge einer Turmuhr auf dem Platz Puerta del Sol in Madrid landesweit im Fernsehen zu hören. Zu jedem Ton essen die Menschen eine Weintraube. Das soll für das neue Jahr Glück bringen. Die zwölf “uvas de la suerte” (Trauben des Glücks) gibt es abgezählt zu kaufen.

TSCHECHIEN: Nicht nur im Blei, auch im Apfel erkennen Tschechen auf der Schwelle zum neuen Jahr ihr nahendes Schicksal. Bildet das Kerngehäuse ein Kreuz, droht Unheil – die Sternform indes verspricht Glück. Doch weder der Gestalt ihrer selbstgegossenen Bleifiguren noch dem Apfel-Orakel sind sie vollends ausgeliefert: Indem sie zu Mitternacht einen Teller Linsen verspeisen, können sie zumindest ihren finanziellen Erfolg in die eigene Hand nehmen. Denn die Linsen symbolisieren Geld.

GRIECHENLAND: Die Familien spielen Karten und andere Glücksspiele. Es gilt: Wer gewinnt, hat Glück das ganze Jahr hindurch. Wer verliert, hat Glück in der Liebe.

BULGARIEN: Hier geht es mit Schlägen ins neue Jahr. Hiebe auf den Rücken mit der “Surwatschka”, einem geschmückten Ast des Kornelkirschbaums, sollen Gesundheit und Reichtum bringen. Am Neujahrstag ziehen Männer in Fellkostümen und Holzmasken als “Kukeri”-Ungeheuer durch die Straßen und vertreiben böse Geister.

RUMÄNIEN: Zu Neujahr tummeln sich Kinder mit einem Lämmchen im Arm auf den Straßen. Es soll Glück bringen, das kleine “Vasilica” zu streicheln. Die Kinder kassieren ein paar Münzen für den Service.

SÜDAFRIKA: Die Menschen am Kap starten mit einer Art Karneval ins neue Jahr. Höhepunkt ist der bunte Umzug durch Kapstadt am 2. Januar. Das Spektakel geht auf den “Emancipation Day” zurück, den Tag, an dem die Sklaven in Südafrika in den 1830er Jahren freigelassen wurden.

capetown
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UGANDA: In dem ostafrikanischen Land ist Silvester vor allem laut. Kurz vor Mitternacht schlagen, hämmern und pfeifen die Menschen mit allem, was sie in die Finger bekommen können. Trommeln, Gongs, Töpfe und Trillerpfeifen werden dazu auf die Straßen getragen.

MEXIKO: An Neujahr stellen viele Mexikaner einen Koffer vor die Tür, der viele Reisen im neuen Jahr bescheren soll. In einigen Regionen werden Puppen verbrannt, die das alte Jahr repräsentieren.

PHILIPPINEN: An Silvester springen Kinder und Erwachsene möglichst oft in die Luft – um ihr Wachstum anzuregen. Türen und Fenster werden auf und Lampen angemacht, auf die Fensterbänke und in alle Hosen- und Jackentaschen kommen Münzen – das garantiert Wohlstand im neuen Jahr.

(Text: DPA, Bilder: AP, AFP, Bilderbox)

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