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Christina aus Bregenz genießt die sommerliche Hitze an der Bregenzer Ach.
Christina aus Bregenz genießt die sommerliche Hitze an der Bregenzer Ach. ©VN/Paulitsch

Zweitwärmstes Frühjahr der Messgeschichte geht zu Ende

Der Frühling 2018 war der zweitwärmste der Messgeschichte. Die Temperatur lag zwei Grad über dem Mittel und somit knapp hinter dem Rekord von 2007.
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Rekordfrühling im Ländle

Einen Rekord gab es bei der Zahl der Sommertage, hieß es in der vorläufigen Bilanz der ZAMG vom Dienstag. Im Großteil Österreichs war es sehr trocken, im Süden fiel aber stellenweise doppelt so viel Regen wie in einem durchschnittlichen Frühling.

Von kalt zu warm

Dabei war der März “noch deutlich zu kalt”, wie Meteorologe Alexander Orlik am Dienstag ausführte. “Dann folgten aber der zweitwärmste April der Messgeschichte und einer der fünf wärmsten Mai-Monate seit Messbeginn im Jahr 1767.”

Im März war es noch kalt.
Im März war es noch kalt. ©VN/Sams

In diesem Frühling, der für die Meteorologen Ende Mai endet, wurde der absolute Rekord an Sommertagen in Österreich gebrochen. Der bisherige Frühlings-Rekord stammte mit 27 Sommertagen aus dem Jahr 2007 von der Wetterstation Innsbruck-Universität.

Dieser Wert wurde am Dienstag von Andau (Burgenland) und Wolkersdorf (Niederösterreich) übertroffen (beide halten jetzt vorerst bei 28 Sommertagen). “In vielen Regionen gab es heuer zwei bis drei Mal so viele Sommertage wie in einem durchschnittlichen Frühling”, sagte Orlik.

Jacke adé hieß es bereits im April.
Jacke adé hieß es bereits im April. ©VN/Steurer

In diesem Frühling wurde es ungewöhnlich früh heiß und am 20. April an der Wetterstation Salzburg-Freisaal erstmals die 30-Grad-Marke erreicht. Das ist der zweitfrüheste Termin der Messgeschichte. Auf dem ersten Platz liegt der 17. April 1934 (ebenfalls in der Stadt Salzburg).

In Vorarlberg trocken

Die Regenmengen waren extrem unterschiedlich verteilt. Der Großteil Österreichs blieb sehr trocken und in vielen Regionen war es der trockenste Frühling seit dem Jahr 2003, vor allem in Vorarlberg und Nordtirol sowie im Gebiet vom Flachgau bis ins Nordburgenland.

In Oberösterreich regnete es größtenteils nur halb so viel wie in einem durchschnittlichen Frühling. Anders im Süden: In vielen Regionen von Kärnten und der Steiermark fiel bis zu doppelt so viel Regen wie im Mittel.

Ab Mai hieß es: Ab in die Freibäder.
Ab Mai hieß es: Ab in die Freibäder. ©VN/Steurer

Das größtenteils sommerliche Wetter im Frühling unterstützte die Bildung von teils kräftigen Gewittern. Das Österreichische Blitzortungssystem ALDIS registrierte heuer schon rund 26.000 Blitzeinschläge (Wolke-Erde-Blitze) in Österreich.

Mehr Blitze im meteorologischen Frühling gab es zuletzt im Jahr 2009 (rund 71.000 Einschläge). Damals gab es an nur einem Tag (26. Mai) sogar rund 17.200 Blitzeinschläge. Heuer war der bisher blitzreichste Tag der 2. Mai mit rund 6.200 Wolke-Erde-Blitzen.

Zählt man auch andere Blitzentladungen dazu (z.B. Impulse innerhalb der Wolken), blitzte es heuer in Österreich bereits etwas mehr als 171.000 Mal. Auch dieser Wert liegt deutlich über dem vieljährigen Durchschnitt.

Vegetation holt auf

In den heuer relativ kalten Monaten Februar und März kam die Natur nur langsam in Schwung. So blühte die Forsythie erst Anfang April und damit rund zwei Wochen später als im Mittel. Die sehr warmen Monaten April und Mai beschleunigten laut ZAMG den Vegetationszyklus und eine beeindruckende Aufholjagd folgte: Die Marillenblüte begann mit dem 3. April bereits ziemlich genau zu ihrem durchschnittlichen Zeitpunkt.

Der Beginn der Kirsch-, Zwetschken- und Apfelblüte setzte wenige Tage vor dem langjährigen Mittel (10., 14. und 17. April) ein, und der Flieder war mit seinem Blühbeginn im Vergleich zum Durchschnitt (um den 25. April) schon fast eine Woche früher dran.

Auf den Ländle-Feldern gibt es jetzt Erdbeeren satt.
Auf den Ländle-Feldern gibt es jetzt Erdbeeren satt. ©VN/Steurer

Vergleicht man die aktuelle Situation Ende Mai mit der Gesamtreihe seit 1946, ereignete sich das Ende der Apfelblüte eine Woche früher. Holunder, Robinie und Knäuelgras blühten sogar rund zwei Wochen früher als in einem durchschnittlichen Frühling.

(APA)

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