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Zweites Theaterfestival für Kleinstkinder in Salzburg

"Voll ist kein Ausdruck, wir wurden regelrecht gestürmt." 2007 organisierte Myrto Dimitriadou das erste Theater-Festival für Klein- und Kleinstkinder in Salzburg. Am Dienstag präsentierte die Leiterin des Toihauses die Details zum zweiten "Bim Bam" - dem internationalen Theaterfestival für Kleinstkinder.

Das Theaterfestival wird vom 11. Jänner bis 8. Februar 2009 in Salzburg über die Bühne gehen. Gespielt wird im Toihaus, Lehartheater Bad Ischl, Kunstbox Seekirchen, Nexus Saalfelden, Theaterschachtel Hallein, Bildungswerk St. Virgil sowie  insgesamt acht Kindergärten in Salzburg und dem angrenzenden Bayern.

60 Vorstellungen von neun Theaterstücken für Zuschauer zwischen eineinhalb und fünf Jahren stehen auf dem “Bim Bam”-Spielplan. “Die Stücke dauern etwa 25 bis höchstens 45 Minuten, Musik spielt eine zentrale und Sprache eine untergeordnete Rolle”, wie Organisatorin Helga Gruber vom Toihaus sagte. Und Dimitriadou ergänzte: “Prinzipiell gelten im Theater für Klein- und Kleinstkinder die gleichen Regeln wie im Theater für Erwachsene. Im Zuschauerraum ist es wunderbar still und ruhig, wenn die Atmosphäre stimmt, und wenn es gelingt, die Aufmerksamkeit in aller Ruhe auf die Bühne zu fokussieren. Kleinstkindertheater ist keine Kinderaufbewahrung”, so die Regisseurin. “Ich interessiere mich nicht für Pädagogik, sondern für Kindheit an sich. Geträumt, erlebt, gelesen oder fantasiert. Diese Vorstellung von Kindheit bringe ich auf die Bühne. Und zwar mit ganz konventionellen Mitteln des Theaters.”

Drei der Ensembles und vier der Stücke des zweiten “Bim Bam” kommen aus Italien, dort gibt es die wahrscheinlich längste und am besten gepflegte Tradition von Theater für ganz kleine Kinder. Auch Frankreich ist dabei mit einem Puppentheater, Produktionen aus Belgien und Holland sowie Schottland und zweimal aus dem Toihaus selbst komplettieren “Bim Bam 2009”. Deutschland fehlt – dort beginne man gerade erst, diese Theaterform ernst zu nehmen, wie Dimitriadou erläuterte. “Nur wo es insgesamt gute Kinderbetreuung gibt, funktioniert auch das Kleinkindertheater.”

Die Eltern der Kinder sind immer dabei. “Oft kommt ein Kleinkind mit Vater, Mutter, Tante und Onkel”, wie Michaela Mayer vom Produktionspartner Nexus Saalfelden erzählte. “Da müssen wir dann Erwachsene bitten, draußenzubleiben, weil wir sonst nicht alle Kinder unterbringen könnten. Bemerkenswert ist, dass sich viele Erwachsene über das Kindertheater auch für unsere anderen Programm interessieren.”

“Bim Bam” ist nur im zweijährigen Turnus geplant, “weil wir strukturell für ein jährliches internationales Festival zu klein sind”, so Dimitriadou und Gruber. Verstärkt auf Kunst für ganz Kleine setzt in Salzburg auch die Internationale Stiftung Mozarteum. Dort sollen Konzerte für Zuschauer ab einem Jahr angeboten werden. Über Kooperationen zwischen dem im Kindertheater erfahrenen Toihaus und der Stiftung werde zur Zeit “offen geredet”.

Mehr Infos zum Theaterfestival gibt es im Toihaus unter der Telefonnummer 0662 / 87 44 39 und http://www.toihaus.at.

 

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